Diplomarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 2, Hochschule Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum 01. Januar 1998 ist mit der Aufhebung des Netz- und Sprachmonopols der Deutschen Telekom AG (DTAG) der bisher letzte und umfangreichste Liberalisierungsschritt im Telekommunikationsmarkt erfolgt.
Diese Liberalisierung begann im Rahmen der ersten Postreform im Jahre 1989 mit der formellen Teilung der Bundespost in die drei selbstä ndigen Teile Telekom, Post-dienst und Postbank. Zugleich wurde das Endgerä temonopol abgeschafft und Telekommunikationsdienstleistungen mit Ausnahme der Sprachtelefonie durften auch durch andere Anbieter bereitgestellt werden. Das Netzmonopol verblieb jedoch weiterhin in den Hä nden der Telekom. Die Liberalisierung wurde durch die zweite Postreform 1994 erweitert. Die verfassungsrechtliche Grundlage fü r den Wettbewerb wurde durch den neu eingefü gten Artikel 87 f GG geschaffen, wonach TK-Dienstleistungen als privatwirtschaftliche Tä tigkeiten durch die Nachfolgeunternehmen der Bundespost oder durch andere private Anbieter erbracht werden kö nnen. Fü r die Ü bergangszeit bis zur vollstä ndigen Ö ffnung des TK-Marktes blieben die Monopolrechte bei der DTAG.
Mit der nun erfolgten Ö ffnung des Marktes sind nun neben dem Ex-Monopolisten DTAG zahlreiche neue Anbieter von Telekommunikationsnetzen und -diensten (Alternative Carrier (AC)) am Markt fü r Sprachtelefonie tä tig. Eine Besonderheit des Marktes besteht in der ü berragenden Grö ß e der DTAG, die den Wettbewerb jedoch trotzdem schnell zu spü ren bekam. Insbesondere im Ferngesprä chsbereich hat sich im Verlauf des ersten Jahres nach der Liberalisierung ein harter Wettbewerb entwickelt, der vorwiegend durch die Preispolitik der Anbieter gekennzeichnet ist.
Aufgrund der derzeitigen Marktbedingungen im Festnetz und der Homogenitä t der Dienstleistung festnetzbasierte Sprachtelefonie kommt innerhalb des Marketing-Mixes der Anbieter der Preisbildung eine besondere Bedeutung zu.
Ziel der Arbeit ist es, die Tarifstrukturen der Festnetzanbieter im Bereich der Privatkunden unter Einbeziehung relevanter Einfluß faktoren der Preisbildung zu analysieren sowie die vielfä ltigen Mö glichkeiten von Preiselementen und Preisdifferenzierungen aufzuzeigen und darauf aufbauend festzustellen, wie die Vielfä ltigkeit der Tarife durch den Kunden wahrgenommen wird.