Obwohl Sora eigentlich die rechtmäßige Erbin des mächtigen Clan der Diebe wäre, wurden sie und ihre Mutter vor Jahren verstoßen. Als Magielose war Sora eine Enttäuschung für ihre Familie. Seitdem lebt sie fernab von Busan auf der Insel Jeju ein ruhiges Leben. Doch dann wird sie unerwartet von ihrem Vater zurückgerufen und ehe sie sich versieht, muss Sora sich in den sogenannten Höllenprüfungen beweisen. An ihrer Seite ein launischer Gott, der sie genauso dringend braucht wie sie ihn.
»Prinzessin der Tausend Diebe« ist eine sehr unterhaltsame Urban Fantasy Geschichte mit koreanischem Setting. Ich bin super leicht ins Buch gekommen, denn der Schreibstil ist ech angenehm, locker, bildlich und man fliegt so durch die Seiten. Dabei ist es eine schöne Mischung aus fantastisch-mysteriös und umgangssprachlich-modern.
Das Setting fand ich ebenfalls gelungen. Man bewegt sich beim Lesen in Jeju, auf dem Anwesen des Clans, in einigen Ecken von Busan und durch magische Orte im Rahmen der Prüfungen. Durch die Abwechslung denn sie sind alle sehr unterschiedlich bleibt es auf jeden Fall spannend und ich fand alle davon atmosphärisch dargestellt. Auch gibt es kaum Leerlauf in der Handlung, weil immer irgendwie die nächste Action auf einen wartet.
Ich habe gerne Soras authentische Entwicklung miterlebt. Von einer eher hilflosen Außenseiterin zu jemandem, der Macht kennenlernt und selbstbewusster wird bis hin zu Momenten, wo ihre Erfahrungen während der Handlung sie drohen zu verändern. Auch mochte ich wie sich ihre Beziehung zu Jia verändert hat.
Was ich leider nicht so ganz gefühlt habe, ist die Beziehung zwischen Sora und Ran. Er ist durchaus ein interessanter Charakter und bringt viel mit, was für die Geschichte relevant ist. Aber die Gefühle füreinander haben mich nicht so ganz erreicht und waren irgendwie zu plötzlich beziehungsweise fehlte mir dafür die Basis. Und die Dynamik war mir am Anfang ein zu starkes "sie ist bei allem tollpatschig und er immer überlegen amüsiert". Manchmal war Ran auch spielerischer oder unsicherer, das mochte ich dann sehr. Aber ingesamt hatte ich gehofft, dass mich die Beziehung noch mehr abholt.
Der Clan und seine Geschichte waren super faszinierend, vor allem als gegen Ende so viel aufgedeckt wurde. Jedoch blieb er mir an sich lange zu vage. Außer, dass sie viel ihre Finger im Spiel haben was erfolgreiche Wettbewerbe auf der Welt angeht, ist mir nicht deutlich genug geworden, was der Clan eigentlich macht. Wieso Diebe? Wie ist er strukturiert? Sind sie das einzig Magische auf der ganzen Welt? Wie spielen die Götter da eine Rolle, gibt es davon noch mehr?
Aber vielleicht kommt das noch in Band 2. Das Ende hat sich auf jeden Fall so überschlagen und spannende Punkte aufgemacht, dass ich extrem neugierig auf die Fortsetzung bin.
4 Sterne