Ä hnlich den Entdeckungsreisen ü ber den Atlantik, waren die Reisen nach Sibirien und Zentral-asien fü r Jahrhunderte der Aufbruch in eine "Neue Welt". Die Reisenden wurden konfrontiert mit dem Nomadismus in Sibirien, sie erlebten schamanistische Sé ancen mit und tauchten in die islamisch geprä gten Gesellschaften Turkestans ein. Einer ganzen Reihe von ihnen gelang es, mit einem "ethnologischen Blick" die Besonderheiten der fü r sie radikal fremden Kulturen einzufangen. Dazu gehö ren bekannte Reisende wie die deutschen Naturwissenschaftler Steller und Pallas, aber auch viele weniger bekannte Reisende aus Frankreich, England, Polen und dem europä ischen Russland. Mochten auch ihre Anliegen, ihre Reiserouten und ihre Ergebnisse denkbar unterschiedlich sein, vereint sie doch das Verdienst um die Beschreibung fremder Kulturen. Sie geben Kunde von heute teilweise verschwundenen indigenen Vö lkern und verleihen ihnen eine Stimme. Nenzen, Tungusen, Chanten und Jakuten / Sacha in Sibirien bis hin zu den Bewohnern Kamtschatkas werden in ihren historischen Lebenswelten greifbar, genauso wie Kirgisen und Usbeken in Zentralasien.