Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Thema: Deutsche Auß enpolitik, Note: 2, 3, Universitä t der Bundeswehr Mü nchen, Neubiberg (Institut fü r Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: 60 Jahre BRD. Rahmenbedingungen, Entwicklungen und Ergebnisse bundesdeutscher Auß enpolitik seit 1949, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Ostpolitik ist in den Kö pfen der deutschen Ö ffentlichkeit vielerorts mit einem Namen verbunden: Willy Brandt. Seine Neue Ostpolitik wird vielfach als erster Anstoß auf dem Weg zum Ausgleich mit den ö stlichen Nachbarn der Bundesrepublik und als erster wirklicher Schritt zur Wiedervereinigung Deutschlands gesehen. In diesem Zusammenhang dominiert in der ö ffentlichen Wahrnehmung gleichfalls die Ansicht, welche die Entspannungspolitik der spä ten 60er und frü hen 70er Jahre als Geniestreich Willy Brandts und als vö lliges Novum fü r die bundesrepublikanische Auß enpolitik betrachtet.
Im Rahmen dieser Arbeit werde ich untersuchen, inwieweit die oft zitierte Neue Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel wirklich neuen Grundsä tzen folgte und somit als Bruch mit der bis dato von Seiten der christdemokratischen Kanzler dominierten Ost- und Deutschlandpolitik der Bundesrepublik Deutschland betrachtet werden kann, oder ob Brandts Ostpolitik nicht vielmehr den damaligen Entwicklungen in der internationalen Politik folgte und lediglich eine konsequente Fortfü hrung erster entspannungspolitischer Maß nahmen war, welche bereits unter der Kanzlerschaft Ludwig Erhards begonnen und innerhalb der Groß en Koalition unter Kurt Georg Kiesinger ausgebaut worden waren. Dazu werde ich zunä chst die auß enpolitische Lage skizzieren, in welche die Bundesrepublik unter Konrad Adenauer gefü hrt worden war, um anschließ end auf dieser Basis deren Verä nderungen unter den Regierungen Ehrhardt und Kiesinger aufzuzeigen. Danach werde ich die Neue Ostpolitik Brandts bezü glich ihrer grundsä tzlichen Ausrichtung und ihrer realpolitischen Maß nahmen untersuchen, um so die Innovativitä t der Brandt schen Politik zu prü fen.