High-Fantasy-Abenteuer über einen anstrengenden Möchtegern-Helden und seine starke Begleiterin
Die Geschichte begleitet zum größten Teil Deorn, der nach dem Tod seiner Frau Talia loszieht um die Umstände ihres Todes zu erforschen, sowie Sivana, eine Freundin von Talia und Deorn, die ihn auf seiner Reise begleitet.Während Deorn sehr emotional und oft unüberlegt handelt, was ihn und seine Begleiter nicht selten in schwierige Situationen oder große Gefahr bringt, ist Sivana das genaue Gegenteil. Mir war nicht klar, warum sie die ganze Zeit das Bedürfnis hat, auf diesen Sturkopf aufzupassen. Als Duo funktionieren die beiden allerdings ganz gut.Zu Beginn konzentriert sich die Handlung sehr stark auf die Einzelschicksale der beiden Figuren. Bei etwa 70% verändert sich der Stil der Erzählung und nimmt stärker den Konflikt zwischen zwei Königreichen in den Fokus. Neben den Erzählperspektiven von Deorn und Sivana kommen dann weitere Perspektiven auf beiden Seiten des Konflikts hinzu, die hauptsächlich militärisch geprägt sind. Das fand ich gut umgesetzt und sehr interessant.Obwohl sehr viel passiert und die Handlung sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstreckt, konnte ich die Komplexität der Geschichte und des Worldbuildings eher nur erahnen.Obwohl ich vermutet hatte, dass Deorn gegen Ende des Buches noch eine Entwicklung durchlaufen muss, kam mir die Umsetzung dieser Entwicklung konstruiert vor. Insbesondere die letzten 20% empfand ich als chaotisch, da die ansonsten eher gemächliche Erzählung sich abrupt verändert und rasant alles, was scheinbar Fakt war, neu definiert und zusätzliche Fragen aufwirft, die unbeantwortet bleiben. Der dabei entstandene Cliffhanger, mit dem das Buch endet, ließ bei mir das eher unbestimmte Gefühl zurück, dass zu viele Dinge nicht zusammenpassen.Für Fans von klassischen Fantasy-Abenteuern ist das Buch sicher einen Blick wert. Mich hat lediglich der Cliffhanger eher abgeschreckt, sodass ich aktuell nicht plane, die Reihe weiter zu verfolgen.