Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Thema: Europä ische Union, Note: 1, 3, Friedrich-Schiller-Universitä t Jena (Institut fü r Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Beitrittsprozeß der Mittel- und Osteuropä ischen Lä nder ist in vollem Gange und mit ihm kommt ein Einigungsprozeß in politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht, mit ungeahnten Dimensionen, Folgen und Mö glichkeiten.
In der ö ffentlichen Wahrnehmung werden die Folgen des europä ischen Einigungsprozesses oft aus rein wirtschaftlicher Sicht beurteilt und zumeist als negativ bewertet. In der Befragung des EURO-Barometers vom April 2001 werden die Bü rger unter anderem nach ihren Ä ngsten befragt, welche sie mit dem europä ischen Einigungsprozeß verbinden. Dabei ergibt sich leider, wenn auch nicht ü berraschend, daß die meisten Menschen Sorgen um ihre wirtschaftliche und finanzielle Zukunft haben. Konkret drü ckt sich dies unter anderem darin aus, daß an erster Stelle der Rangliste 60% der Befragten angaben, daß sie Angst vor einer drohenden Verlegung ihrer Arbeitsplä tze in Lä nder mit geringeren Arbeitskosten haben. Entsprechend sehen es dann auch 88% der Befragten als wichtigste Aufgabe der EU an, die Arbeitslosigkeit zu bekä mpfen, gleichrangig mit der Bewahrung von Sicherheit und Frieden in Europa. Es zeigt sich deutlich, daß mehr Menschen Angst um ihre wirtschaftliche Zukunft haben. Diese Angaben sollen in dieser Hausarbeit zum Anlaß genommen werden, sich mit einigen Folgen des europä ischen Einigungsprozesses auseinanderzusetzen.
In der ö ffentlichen Diskussion in Deutschland herrscht die Angst, daß nach dem EU-Beitritt der Mittel- und Osteuropä ischen Lä nder und der damit verbundenen Arbeitnehmerfreizü gigkeit massenweise "Wirtschaftsflü chtlinge" nach Deutschland fliehen und auf unsere Kosten leben wollen. Drei damit verbundene Vorurteile sollen daher genauer diskutiert werden:
1.) "Die Auslä nder nehmen uns die Arbeit weg !",
2.) "Die Auslä nder leben auf unsere Kosten !" und
3.) "Die Auslä nder drü cken unsere Lö hne !"