Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Medienpsychologie, Note: 6 von 6, Hochschule fü r angewandte Psychologie HAP Zü rich (Hochschule fü r angewandte Psychologie HAP Zü rich), Veranstaltung: Arbeits- und Organisationspsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser empirischen Untersuchung geht es um die Reality-TV-Sendung TRAUMJOB, die das Schweizer Fernsehen als elfteilige Serie 2005 ausgestrahlt hat. Der Schwerpunkt liegt auf dem Fü hrungsverstä ndnis, das die Sendung vermittelt sowie auf den formalen und inhaltlichen Mitteln, die dazu eingesetzt werden. Zudem wird der Bezug zu den derzeit aktuellen Fü hrungstheorien und -modellen untersucht. Die Untersuchung stü tzt sich auf eine Inhaltsanalyse der Boardroom-Sequenzen und damit auf die Entwicklung eines Kategoriensystems von Fü hrungseigenschaften und -kompetenzen. Zusä tzlich wird eine Sequenz exemplarisch auf die formale Umsetzung hin untersucht.
In der Serie TRAUMJOB werden die Fü hrungseigenschaften intrapersonale Kompetenz und die Leistungsaktivitä t hoch gewichtet. Zudem werden Denk- und Planungskompetenz sowie soziale Kompetenz erwä hnt, wenn auch mit weit weniger Nennungen. Der Vergleich mit der Fü hrungsliteratur zeigt, dass damit die wichtigsten Anforderungen an Fü hrungspersonen zur Sprache kommen, allerdings mit Schwergewicht auf den Charaktereigenschaften und auf der Leistungskomponente. Dies gehö rt zu den veralteten Eigenschaftstheorie, worauf sich ein unzeitgemä sses Fü hrungsverstä ndnis stü tzt.
Das Selektionsverfahren wird als Sonderform eines Assessment Centers gezeigt. Die Analyse der formalen Umsetzung weist darauf hin, dass die Charakteristika des Reality-TV-Formates derart auf die Darstellung von Fü hrungseigenschaften einwirken, dass Fü hrung als Show erscheint. Was davon inhaltlich bei den Zuschauenden ankommt, kann diese Untersuchung nicht erhellen. Auf der formalen Ebene lä sst sich festhalten, dass TRAUMJOB ein chefzentriertes, paternalistisches und eher konservatives Fü hrungsbild zeigt. Dies kann weitgehend auf das spezifische Sendungskonzept und auf die damit in Zusammenhang stehende Rolle des Verlegers und Multimillionä rs Jü rg Marquard, dem Entscheidungsträ ger der Sendung, zurü ckgefü hrt werden.