Pflanzliche Arzneimittel sind als Therapeutika für Diabetiker, Arthritis, Lebererkrankungen, Hustenmittel und zur Verbesserung des Gedächtnisses inzwischen weithin akzeptiert. Die Patienten nehmen häufig pflanzliche Produkte in Kombination mit therapeutischen Arzneimitteln ein, und die meisten von ihnen informieren ihre Ärzte nicht über die Verwendung von pflanzlichen Ergänzungsmitteln. Wenn pflanzliche Arzneimittel zusammen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten verabreicht werden, steigt das Risiko eines klinischen Behandlungsversagens und unerwünschter Toxizität aufgrund von Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Kräutern. Kräuter enthalten zahlreiche Bestandteile, von denen viele eine unbekannte biologische Aktivität haben. Diese Bestandteile können potenziell die Wirkung von gleichzeitig verabreichten verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nachahmen, verstärken oder abschwächen, was zu synergistischen oder antagonistischen Effekten durch gleichzeitige Interaktion auf das gleiche therapeutische Ziel oder durch Beeinträchtigung der metabolischen Stabilität dieser Arzneimittel führt. Arzneimittel mit besonders engen therapeutischen Fenstern sind anfällig für unerwünschte Wechselwirkungen mit pflanzlichen Produkten. Das CYP450-Enzymsystem ist der Hauptkatalysator des oxidativen Stoffwechsels. Es hat sich gezeigt, dass CYPs an zahlreichen Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln, Nährstoffen und Heilpflanzen beteiligt sind.