Die aufgehende Sonne taucht das Münsterland in ein ruhiges, rötliches Licht. Sie meint es gut mit Greven. Das kleine Dorf an der Ems liegt zufrieden in der Wärme dieses Sommers. Wie an so vielen Morgen der vergangenen Tage und Wochen lächeln auch heute am Horizont im Osten ihre Strahlen und umschmeicheln den Turm der Martinuskirche. Zufrieden und übernächtigt versucht ein Hahn seine gereizten Stimmbänder zu strapazieren. Knechte, die schon ans Tagwerk gehen, achten nicht auf die leichten Staubwolken über der Chaussee im Osten, dort wo es nach Lengerich, Tecklenburg und Osnabrück geht. Mit jeder Minute steigen diese Wolken höher über den Büschen und Feldern, werden dichter und behindern die Sonnenstrahlen in ihrer Leuchtkraft. Die Geräusche im Dorf überdecken noch die näher kommenden Hufschläge der Reiter. So ruht das Dorf auf dem Felsvorsprung über der Ems ohne die kommenden Ereignisse zu kennen.
Eine spannende Geschichte basierend auf historischem Hintergrund erzählt von Werner Thiel, Politikwissenschaftler, geboren 1960 in Münster/Westfalen.