Die Einführung der Impfpflicht durch das Reichsimpfgesetz von 1874 beendete die über 100 Jahre dauernde Entwicklung der Pockenschutzgesetzgebung in Preußen. Der Autor würdigt die preußische Impfgesetzgebung erstmals aus rechtshistorischer Sicht. Gründe, Ziele und Grenzen der staatlichen Impfmaßnahmen werden aus ihrem zeitgenössischen rechtlichen Rahmen heraus erklärt. Über die Darstellung der medizinischen und verwaltungsrechtlichen Grundlagen und ihrer theoretischen Begründung, etwa durch Staatszwecklehre und Polizeibegriffsdebatte, wird die enge Verflechtung staatlicher Normsetzung mit naturwissenschaftlicher Erkenntnis ebenso verdeutlicht wie die rechtlichen Maßgaben, nach denen die Frage der Impfpflicht gerade als Gefahrenabwehrmaßnahme in dem auch heute noch aktuellen Spannungsfeld zwischen Individual- und Allgemeinwohl beantwortet wurde. Das Werk erläutert damit maßgebliche historische Entwicklungsstufen des modernen (Risiko-)Verwaltungsrechts und der Grundrechte, aber auch die grundsätzliche Problematik der persönlichen Freiheit im Rahmen staatlicher Gemeinschaft speziell im Bereich der Gesundheitsfürsorge.
Die Einf hrung der Impfpflicht durch das Reichsimpfgesetz von 1874 beendete die ber 100 Jahre dauernde Entwicklung der Pockenschutzgesetzgebung in Preu en. Der Autor w rdigt die preu ische Impfgesetzgebung erstmals aus rechtshistorischer Sicht. Gr nde, Ziele und Grenzen der staatlichen Impfma nahmen werden aus ihrem zeitgen ssischen rechtlichen Rahmen heraus erkl rt. ber die Darstellung der medizinischen und verwaltungsrechtlichen Grundlagen und ihrer theoretischen Begr ndung, etwa durch Staatszwecklehre und Polizeibegriffsdebatte, wird die enge Verflechtung staatlicher Normsetzung mit naturwissenschaftlicher Erkenntnis ebenso verdeutlicht wie die rechtlichen Ma gaben, nach denen die Frage der Impfpflicht gerade als Gefahrenabwehrma nahme in dem auch heute noch aktuellen Spannungsfeld zwischen Individual- und Allgemeinwohl beantwortet wurde. Das Werk erl utert damit ma gebliche historische Entwicklungsstufen des modernen (Risiko-)Verwaltungsrechts und der Grundrechte, aber auch die grunds tzliche Problematik der pers nlichen Freiheit im Rahmen staatlicher Gemeinschaft speziell im Bereich der Gesundheitsf rsorge.