Die sogenannte »Schwarze Reihe« hat sich seit 1977 der Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus gewidmet. Von Walter H. Pehle konzipiert, aufgebaut und bis 2011 auch betreut, sollte die Reihe einer sachlich historischen Aufarbeitung dienen und dem Verdrängen und Vergessen entgegenwirken. Ab 1988 lief die Reihe offiziell unter der Bezeichnung »Die Zeit des Nationalsozialismus«. Neuausgaben sowie über Lizenzen erworbene Taschenbücher bildeten den Beginn der »Schwarzen Reihe«, die daraufhin zunehmend durch neue Projekte ergänzt wurde. Die Titel sollten den Fortschritt der Forschung spiegeln, Neues zur Darstellung des Nationalsozialismus liefern und quellennah arbeiten, dabei aber gut lesbar sein. Als Subreihe erschienen seit 1991 die von Wolfgang Benz herausgegebenen »Lebensbilder« und ergänzten die Reihe um Erinnerungen von jüdischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Insgesamt sind in der Reihe über 200 Titel erschienen. Viele von ihnen, wie Raul Hilbergs »Die Vernichtung der europäischen Juden« oder Ernst Klees » Euthanasie im Dritten Reich« sind zu
Standardwerken geworden. Die »Schwarze Reihe« hat mit ihren Titeln zu einer selbstkritischen Untersuchung der Geschichte und der Wirkung des Nationalsozialismus beigetragen und »als mächtiger Sperriegel gegen das Vergessen und Verdrängen« gewirkt.
Literaturpolitik im NS-Staat
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Buch (gebunden)
36,00 €

Die vollständig überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe von Jan-Pieter Barbians Standardwerk über den Nationalsozialismus als Mediendiktatur.

Bei den Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 handelte es sich nur um das Vorspiel eines umfassenden Prozesses. Der Buchmarkt war ein entscheidender Pfeiler der nationalsozialistischen Propaganda: Der NS-Staat war auch eine Mediendiktatur, in der Joseph Goebbels eine Schlüsselrolle zufiel.

Von der »Gleichschaltung« der Berufsverbände über die Einrichtung neuer Behörden wie der Reichsschrifttumskammer bis zur Zensur: Jan-Pieter Barbian gibt - ausgehend von zahlreichen Quellen - einen Überblick über die totalitäre Literaturpolitik. Gleichzeitig beleuchtet er Grenzen und Spielräume der literarischen Produktion. Er analysiert das zwischen Anpassung, Kollaboration und Widerspruch schwankende Verhalten von Autoren, Verlagen, Buchhandel, Bibliotheken und Lesern und zeigt, wie sich der Kampf um literaturpolitische Kompetenzen auf den Buchmarkt auswirkte.

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