Erzählkunst die sich in sich selbst verliert
Professor David Zimmer verlor seine Familie bei einem Flugzeugabsturz. Als er zufällig im Fernsehen einen Bericht über den verschollenen Stummfilmkomiker Hector Mann sieht, kann er das erste Mal seit dem tragischen Unglück wieder lachen, woraufhin er beschließt alle Filme des Komikers zu sehen. Keine einfache Aufgabe, denn diese liegen quer über die USA und Europa verstreut in Archiven. Letztlich schreibt er sogar ein Buch über das gesamte Werk Manns. Als sich Jahre später eine Frieda Spelling bei ihm meldet, dass Mann noch lebe und ihn gerne kennenlernen würde, zweifelt er. Erst ein Besuch der attraktiven Alma überzeugt ihn, umgehend nach New Mexico zu fliegen. Schreiben kann der Autor. Egal was er erzählt, der Leser kann es sich vorstellen, bildlich vor sein Auge holen, miterleben. Nur leider weiß dies der Autor auch und verliert sich in seinen Beschreibungen. Das Leben des Professors, die Inhalte der einzelnen Stummfilme, das Leben Hector Manns, etc. Auster versucht so viel zu vermitteln, philosophische Ansätze mit amerikanischer Schreibkunst zu verknüpfen, dass es schlicht zu viel ist und sich in Ausschweifungen verliert. Und mit diesen Ausschweifungen geht ihm auch die Konzentration des Lesers verloren.Mein Fazit: Leider nicht das beste Werk des Autors. Gefühlt will er hier einfach zu viel von seiner Schreibkunst zeigen und verliert dabei den roten Faden für den Leser zu sehr aus den Augen. Für mich eher eine Enttäuschung, aber nicht das letzte Buch des Autors.