Inhaltsangabe:George aus Paris verbrachte mit ihrer Familie immer die Ferien in der Bretagne. Daher kannte sie Gauvain schon früh. Es waren unbeschwerte Sommer einer glücklichen und privilegierten Kindheit.An der Schwelle des Erwachsenwerdens entdecken sie ihre unwiderstehliche körperliche Anziehungskraft. Während Gauvains Lebens als Fischer vorgezeichnet war, hatte George hochtrabende Pläne. Als Gauvain seine Gefühle für sie erkannte, wollte er Konsequenzen ziehen, doch sie lehnte es ab.Ihrer beider Leben waren so grundverschieden, dass es kaum einen Kompromiss für ein gemeinsames Leben gab. Und so blieb ihnen immer wieder nur gestohlene Zeit, ein paar Tage auf den Seychellen oder in Florida. Immer wieder durchliebte Nächte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie sich ansonsten wenig zu sagen hatten oder grundsätzlich unterschiedliche Lebensauffassungen hatten.Und doch können sie über die Jahre hinweg nicht voneinander lassen...Mein Fazit:Ich habe vor Jahren den Film zu dieser Geschichte gesehen und habe ihn durchaus positiv im Sinn, auch wenn es jetzt keine besonderen Merkmale gibt. Die Darsteller Greta Scacchi und Vincent D'Onofrio haben -im Nachhinein betrachtet- die Figuren im Roman jedoch gut verkörpert.Die Autorin Benoîte Groult hat den Roman 1988 veröffentlicht und es gab da wohl ziemliche Kontroversen. Sie hat da nicht sehr viel Scham gezeigt, sondern ziemlich deutlich die körperlichen Vorgänge zwischen Gauvain und George beschrieben. Es ist Ansichtssache, ob das so jetzt sein musste, wie die Autorin es gemacht hat. Ich hätte mir etwas weniger Details gewünscht, schließlich sind mir die Vorgänge ja durchaus bekannt. Sie hat da also nichts Neues beschrieben und der Rest hätte die Fantasie erledigt!Die charakterlichen Unterschiede zwischen den zwei Hauptfiguren waren da schon deutlich interessanter, das zwischenmenschliche Geplänkel. Er ein einfacher Fischer, der harte Arbeit gewohnt ist und kaum Zeit und Lust für andere Dinge hat. Und sie, die in gehobenen Kreisen verkehrt, als Professorin arbeitet und einen interessanten Freundeskreis hat. Sie kann ihr Kind großziehen, während er sporadisch und selten seine drei Kinder sieht! Und je älter sie werden, desto größer werden die Unterschiede - wohl aufgrund ihrer Lebenserfahrung.Die Sprache ist von der damaligen Zeit, etwas abgehoben und gelegentlich auch gestochen. Oder es lag an der Übersetzung. Es ist eindeutig ein älteres Buch und man muss sich an die Ausdrucksweise gewöhnen. Die Geschichte beginnt immerhin am Ende des zweiten Weltkriegs und da wurde noch eine andere Ausdrucksweise angewandt.Insgesamt gesehen wurde ich gut unterhalten und ich vergebe vier Sterne.