Inhalt:"Sie spricht wieder". Miriam hält ihr Handy am Ohr und kann nicht glauben was ihre Großtante Lotte erzählt. Was für tolle Nachrichten! Sechs Wochen ist es jetzt her, dass Miriams Großmutter Klara einen Schlaganfall erlitt. Ob sie je wieder sprechen könne, war ungewiss. Als Miriam ins Krankenhaus eilt, ist es erst als spreche sie nur mit sich selbst. Doch dann kommen Klara ein paar französische Worte über die Lippen. Dabei hatte Klara die Sprache nie gesprochen. Oder doch? Schließlich war Konstanz und Freiburg nach dem Krieg in die französische Besatzungszone gefallen. Als Klara dann auch noch von einem Pascal spricht, beginnt Miriam zu recherchieren und stößt dabei auf Schweigen seitens ihrer Großtante Lotte. Was war damals passiert? Gibt es etwa ein Familiengeheimnis?Leseeindruck:"Klaras Schweigen" wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einmal haben wir das Jahr 2018. Miriam versteht die Welt nicht mehr. Anscheinend ist über ihre wahren Wurzeln Stillschweigen vereinbart worden. Dieser Erzählstrang ließ sich flüssig lesen und ich konnte mitverfolgen wie Miriam durch einen Glückstreffer bei ihren Nachforschungen der Wahrheit immer näher kam. Dabei habe ich bewundert, dass Miriam trotz ihrer ersten Fassungslosigkeit, noch immer so liebevoll mit ihrer Großmutter Klara umgegangen ist. Klara selbst erholt sich zunehmend von ihrer Krankheit und erzählt Miriam etwas zu ihren Eltern. Die ganze Tragik dahinter konnte ich zwar verstehen, aber da mir die Figuren selbst nicht ganz so nah waren, habe ich deren Reaktion wiederum nicht ganz nachvollziehen können. Ein zweiter Erzählstrang führt uns ins Jahr 1944 und von da aus wird in großen Sprüngen Klaras Leben und Schicksal erzählt. Die großen Zeiträume haben mich ein bisschen verwirrt. Auch wenn es sich gut mit 2018 zusammengefügt hat, hat das alles dazu geführt, dass ich nicht so richtig mit Klara mitfiebern konnte.Fazit:"Klaras Schweigen" ist ein toller Roman, den ich gerne gelesen habe. Durch den Erzählstil mit teilweise großen Zeitsprüngen, habe ich es aber nicht geschafft, den Figuren näher zu kommen. Das Ende fand ich sehr berührend. Die Tragik, die durch eine Lüge in der Not entstanden ist, unfassbar. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.