Erschütternd was einfach so passieren kann, ohne dass es einer merkt...
Rezension:Die Schule fängt gerade wieder neu an und im Hause Schön ist es ein bisschen stressig. Nicht nur die Kinder müssen in die Schule, sondern auch der Vater, der dort Lehrer ist. Daher herrscht schon am Morgen ein reges Treiben. Die Familie Schön ist eine sehr ausgeglichene und nette Familie. Das Paar liebt Kinder und auch die Ehe ist in bester Ordnung. Frau Schön genießt immer noch die kleinen liebevollen Gesten ihres Mannes, die tiefen Zusammenhalt und Liebe beweisen.Annika Schön, ihr jüngstes Kind, zehn Jahre ist ihr kleines Problemkind und hat nicht viele Freundinnen. Sie trödelt am ersten Morgen und kommt fast zu spät zur Schule. Aber am Ende klappt noch alles ziemlich gut.Als sie eines Abends spät mit ihrem Fahrrad auf dem Weg nach Hause ist...sie war bei ihrer Cousine noch zum Abendessen gelieben...verschwindet sie plötzlich spurlos. Sie nimmt wie immer den Weg durch Traubenhain, aber kommt niemals mehr lebens zu Hause an. Sie landet stattdessen in einer Holzkiste, 2 Meter tief, eingebuddelt in der Erde um dort zu ersticken...Meine Meinung:Auf der Suche nach einem halbwegs aktuellen Roman, bin ich auf dieses Buch gestoßen. Vor allem die Aufschrift "Nach einer wahren Begebenheit" hat mich gereizt. Da ich sowieso auch viele Sendungen wie "Autopsie" etc interessant finde, hat mich das Buch angesprochen. Ich hatte auch mal das Buch von Charlotte Link gelesen. "Im Tal des Fuchses". Da wurde auch jemand lebendig begraben.Auf jeden Fall bekommen wir zu Beginn des Buches ein Stück Familienleben der Schön?s mit. Es ist alles in bester Ordnung. Eine nette und beliebte Familie. Plötzlich zerstört alles diese Familie, nur wegen zwei Tätern, die sich in den Kopf gesetzt haben, eine Entführung zu planen und finanziell unabhängig zu sein. Jeder weiß doch, dass sowas nie klappt. Oder wenn denn ganz selten. Aber es war Anfang 1980. Da gab es diese Technik, die wir heute besitzen, noch nicht.Die Geschichte ist in drei Teile aufgeteilt und wir erfahren natürlich am Anfang noch nicht, wer die Täter sind. Ich beziehe mich jetzt ausschließlich auf das Buch. Wie die wahre Geschichte ist und wie es war, kann natürlich komplett anders sein. Die ganze Zeitspanne von der Entführung bis zur Entdeckung des Mädchens wird in einer Perspektive geschrieben, die alles gesehen hat. Nur nicht, wer die Täter sind. Es ist sehr spannend. Man fühlt sich als verfolge man das Ganze im Fernsehen, wie mit Spürhunden gesucht wird. Zwischendurch lernt man noch andere Personen kennen und fragt sich, was die mit der ganzen Sache zu tun haben. Aber wie immer fügt sich alles am Ende. Ich fand die letzten 50 Seiten für mich am spannendsten, denn da wurde alles aufgeklärt. Ich habe es einfach so in mich aufgesaugt. Echt krass. Ich wollte dem Buch am Anfang erst 4 Sterne geben, aber nun bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es 5 Sterne verdient hat. Es gab für mich ein paar Passagen, die mich gelangweilt haben. Aber das gehört alles dazu. Ohne diese langweiligen Passagen wäre der Schluss nicht so spannend gewesen.Trotz dieses erschütternden Ereignisses habe ich mich gefragt, ob es vielleicht besser gewesen ist, dass Annika dort friedlich eingeschlafen ist, weil die Sauerstoffzufuhr nicht geklappt hat. Sie hätte auch verhungern oder verdursten können und das wäre echt grausamer gewesen. Sie hatte ja Essen und Trinken da. Wie wäre es anders ausgegangen?