Hier passt alles: fesselnder Erzählstil, bildhafte Sprache, glaubhafte Charaktere.
Johanna von Wild: Der Getreue des HerzogsTübingen 1498. Der erst elfjährige Ulrich wird zum Herzog von Württemberg ernannt, Küchenjunge Johannes steht ihm als treuer Freund zur Seite. In den Folgejahren muss Johannes, inzwischen Arzt, miterleben, wie der verschwenderische Herzog das Land in den Ruin treibt und seine große Liebe, Sophie Breuning, den eiskalten Volland heiratet. Während Ulrich immer zügelloser handelt und es zum Bauernaufstand kommt, verschwindet Sophie spurlos. Als Johannes von ihrem Geheimnis erfährt, beginnt für ihn eine Odyssee ...Biggi Rist/Johanna von Wild habe ich durch eine Leserunde zu ihrem Roman "Das Erbe derer von Thurn und Taxis" schätzen gelernt. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Ich mag Geschichten, die in medias res gehen, kein langes Vorgeplänkel und ewig lange Beschreibungen. Das kann die Autorin perfekt. Und schon gleich schafft sie es, Ulrich und Johannes in ihrem Charakter so darzustellen, dass man Verlauf des Buches oft denkt "Ja, so war er schon als Kind!". Eine wunderbar bildhafte Sprache, ein Erzählstil, der mich vom ersten Satz an fesselt, es wird nie langatmig, und die Geschichte des Herzogtums Württemberg wird leicht verständlich vermittelt. Glaubhafte Charaktere runden den positiven Leseeindruck ab, auch wenn man Johannes manchmal schütteln möchte. Und als in Marburg lebende Leserin hab ich die Passagen um das Religionsgespräch natürlich besonders intensiv gelesen ¿¿¿Ich kann die Romane besten Gewissens empfehlen und mache deshalb weiter mit der Erleuchtung der Welt ¿¿