Jan Merwitz wurde 1977 in Leipzig geboren. Nach dem Abitur studierte er in Dresden Wirtschaft. Seit 2003 lebt und arbeitet er als Controller im Rheinland. Merwitz wuchs in den 1980er-Jahren in der DDR auf. Sozialismus, Ostblock und Sowjetunion waren staatlich verordnete Ideale. In der Schule wurde Russisch als erste Fremdsprache unterrichtet. Eine gewisse Konditionierung auf Russland war demnach unvermeidbar. Jahre später entstand daraus Interesse am Land, während des Studiums im Sprachtandem mit russischen Austauschstudenten und im Beruf durch Dienstreisen nach Russland. Aus der ersten privaten Reise entwickelte sich dann seine Leidenschaft für Land und Leute. Inzwischen reist der Autor regelmäßig nach Russland, besucht unterschiedliche Gegenden und pflegt entstandene Freundschaften.
Laut pfeift das Signalhorn des durch die nächtliche Taiga donnernden Schnellzuges. Schienenstöße tragen Jan Merwitz nach Osten, 9. 288 Kilometer mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok. Er reist nicht, um einfach nur Kilometer zu schinden, sondern um das Land, seine Geschichte und seine Bewohner wirklich kennenzulernen. Deshalb: 3. Klasse, mit 50 Russen im Großraumschlafwagen. Und immer wieder pausieren, hinaus an die Luft, in die Städte, in die Natur. Sein Reisebericht ist nicht nur ein Einblick in ereignisreiche 23 Tage, sondern auch ein Leitfaden dazu, auf einfache Weise Russland zu entdecken. Vom Zeigefinger, der über den Schulatlas streicht, mitten hinein ins Konzert auf dem Roten Platz, in den Trolleybus durch Nowosibirsk und zur Wanderung am Baikalsee. Ganz nach der Devise: Einfach mal machen!