In dieser Fortsetzung der Geschichte rund um die Kräutersammlerin Johanna und den Flößer Lukas im 14. Jahrhundert, bekommen wir es mit einem historischen Krimi zu tun.
Johanna lebt in einer Hütte nicht nur am Rande des Städtles sonders auch am Rande der Gesellschaft. Man holt sich Kräuter und so manchen medizinischen Rat, sieht aber die junge Frau, die ohne Mann, aber dafür mit einem Waisenmädchen zusammenlebt, scheel an.
Als die schwangere Schankmagd des Wirtshauses ermordet aufgefunden wird und der Wirt über seltsame Geräusche im Haus klagt, kann es Johanna nicht lassen, ihre Erkundigungen einzuziehen. Unterstützt wird sie dabei von Lukas, einem jungen Flößer, der Johanna gerne heiraten möchte, aber von Johanna doch etwas hingehalten wird.
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Meine Meinung:
Bei diesem Roman bin ich ein wenig zwiegespalten. Auf der einen Seite sind die Lebensbedingungen der Menschen von anno 1344 gut recherchiert. Aber auf der anderen Seite wird Johanna viel zu modern und selbstbewusst dargestellt.
Dass sie beim Hirsch-Wirt ein Nervenleiden diagnostiziert, erscheint unwahrscheinlich. Den Begriff Nerven gibt es im Mittelalter nicht. Es herrscht noch die Säftelehre. Gut gefällt mir, dass sie überlegt, welches Kraut gegen welches Leiden helfen könnte.
Gut herausgearbeitet ist auch die tiefe Gottgläubigkeit und die Abhängigkeit von Pfarrern, die uns Lesern der Gegenwart doch seltsam anmutet.
Der Schreibstil ist angenehm ruhig, aber trotzdem kommt Spannung auf. Als geübte Krimileserin hatte ich natürlich recht bald einen Verdacht, der sich bestätigt hat. Man muss nur dem Cui bono? folgen.
Die zwischendurch eingestreuten Hinweise auf die Vorgeschichte machen neugierig.
Fazit:
Für Fans von historischen Krimis, die im Mittelalter spielen, eine gute Lektüre. Gerne gebe ich 4 Sterne.