»Heute erinnert nichts mehr an den Schrecken von damals. Das alte Schulgebäude ist wieder eine Schule, es gibt kein Denkmal, keine Gedenkplakette. Es ist, als ob es das Lager Trnopolje bei Prijedor, in dem vor 30 Jahren Tausende muslimische Frauen, Kinder und Alte interniert waren, nie gegeben hätte. Und genau deshalb sind Zeitzeugenberichte so wichtig, wie der von Mirsada Simchen-Kahrimanovic. « DLF Andruck, DLF Andruck
"Als ich das Buch in zwei Nächten im August 2022 in meiner Berliner Wohnung las kamen die Erinnerungen von vor 30 Jahren zurück, und der Schub saß mir wieder tief in den Knochen. Besonders bei dem Bericht vom Juli 1992 über das Konzentrationslager Trnopolje wurde mir wieder klar, welches Entsetzen mich damals im August 1992 überkam, als ich den Bericht des amerikanischen Jourmalisten Roy Gutman über Bosnien-Herzegowina in der Tageszeitung die WELT las. In diesem stand, dass der Krieg von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina übergegriffen hatte und entsprechende Konzentrationslager errichtet worden waren, in denen Folter und schlimmste Menschenrechtsverletzungen stattfanden.
Das Buch von Frau Simchen-Kahrimanovi hat mich stark berührt. Besonders eindrucksvoll beschreibt die Autorin die Kraft und den Mut ihres Vaters, der die Familie verlässt, um sein Dorf zu verteidigen und dabei umkommt. Die wunderschöne Liebe, die Vater und Tochter in der frühen Zeit ihres Lebens und weit über seinen Tod hinaus verbindet, sind Höhepunkte der Lektüre des Buches. Und wer kommt dabei nicht sehr schnell auf unsere Zeit 30 Jahre später, wenn man von den furchtbaren Ereignisse in der Ukraine hört? . Haben wir Europäer aus dem Bosnienkrieg etwas gelernt? Leider nicht genug!" Prof. Dr. Christian Schwarz-Schilling, ehemaliger Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, Prof. Dr. Christian Schwarz-Schilling, ehemaliger Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina
»Bei ihrer Internierung mit 13 Jahren in einem Konzentrationslager in Bosnien 1992 hatte sie »vor Angst
gezittert, und diese Angst verfolge sie noch bis heute. 'Ich habe noch immer Angst vor geschlossenen Türen, und in meinen Angstträumen träume ich von Türen, für mich geschlossen sind', machte sie deutlich. Sie frage sich noch immer, warum Menschen wegen Religion oder Rasse vernichtet werden und appelliert eindrücklich, man sollte jetzt beim Krieg in der Ukraine aus ihren Kriegserfahrungen lernen. « Darmstädter Echo, Darmstädter Echo