Brannenburg 1899: Hebamme Maria musste aus eigener Erfahrung erleben, wie es ist, als Bankert aufzuwachsen. Doch liebevoll erinnert sie sich an ihre Kindheit in einem Findelheim. Aufgrund ihrer Erfahrungen als Hebamme, die Verständnis für ledige Mütter aufbringt, wegen ihrer eigenen Kindheit, entschließt sie sich, mit ihrem Mann Georg ein Wohnheim für ledige Schwangere zu gründen.Das wird jedoch überschattet von Marias bisheriger Kinderlosigkeit und der ablehnenden Haltung der Brannenburger Bevölkerung.
Die Berghebamme - Zeit der Kinder von Linda Winterberg ist Band 3 der Reihe Kinder der Berge.
Der Leser trifft auch hier wieder auf Hebamme Maria, deren Mamsell Burgi und Marias Ehemann, Landarzt Georg. Die drei haben sich ein wunderbares Leben auf dem Dannerhof, Marias Heim aus Kindheitstagen aufgebaut.
Linda Winterberg spricht in diesem Roman eine Problematik an, die nie an Bedeutung verlieren wird - den unerfüllten Wunsch nach einem eigenen Kind. Der Leser lernt eine Maria kennen, die ihm bisher so nicht bekannt war. Maria kommt an ihre psychischen Grenzen, zweifelt an der Liebe zu ihrem Beruf und steigert sich immer weiter in ihren Kinderwunsch.Ganz klar merkt man, dass sie ans Ende ihrer Kräfte gerät und alte Charaktereigenschaften, wie ihren Mut und ihre Kämpfernatur ablegt.
Ich denke, dieses Thema war damals, als auch heute ein Thema, das selten angesprochen wird, das Betroffene in sich hineinfressen und lernen müssen, damit umzugehen. Ich finde es toll, dass die Autorin diese zeitlose Problematik eingeflochten hat.
Gleichzeitig wird auch aufgezeigt, was ein Dorf bewegen kann, wenn es zusammenhält. Doch auch hier gilt vieles, was auch heute noch so ist, man wacht oftmals erst auf, wenn es zu spät ist.
Alles in allem ein schöner Abschluss der Reihe, der sehr emotional ist. Ich kann es daher nur allen Fans der vorherigen Teile empfehlen, auch diesen Band zu lesen.