Normalerweise bin ich erstmal skeptisch, wenn ein Buch übermäßig gehyped wird - trotzdem klang die Geschichte um Saeris und Kingfisher zu verlockend, um sie zu verpassen. Und ich bin froh, dass ich mir "Quicksilver" nicht habe entgehen lassen, denn diese Buch ist bisher mein Lesehighlight des Jahres. Hier die wichtigsten Punkte, die mich überzeugt haben: 1. Eine wirklich starke ProtagonistinSaeris ist schlagfertig, kampferprobt und intelligent. Die Wortwechsel zwischen ihr und ihren Gegnern, z.B. den königlichen Wächtern, aber auch zwischen ihr und Kingfisher sind ein wahrer Genuss und sprühen vor Dynamik und Witz. 2. Dichtes und außergewöhnliches WorldbuildingDie Welt, die Callie Hart für ihre Romantasy-Storyline erschafft, ist außergewöhnlich, dicht und atmosphärisch. Das Konzept des Quicksilver und die alchemistischen Fähigkeiten, die für seine Bearbeitung nötig sind, ist so kreativ und macht beim Lesen richtig Spaß (Kann ein Metall als Nebencharakter gezählt werden? Frage für eine Freundin.)3. Liebevoll ausgestaltete NebencharaktereDass die Hauptfiguren eines Romans gut ausgestaltet sind, halte ich persönlich für eine absolute Grundvoraussetzung. Die wahre Qualität eines Romans bzw. einer Autorin zeigt sich meiner Meinung nach in den Nebencharakteren. Und die sind hier einfach unglaublich gut gemacht. Wirklich jede einzelne Person hat es geschafft, bei mir Emotionen zu wecken - je nach Charakter positiv oder negativ. Ihre Handlungen und Schicksale haben mich interessiert und mitgenommen. Am Schluss gab es auch noch einige überraschende Wendungen und Entwicklungen, die ich nicht vorhergesehen hatte, was den Lesegenuss zu Ende hin noch einmal auf ein neues Level gehoben hat. Die Liebesgeschichte zwischen Saeris und Kingfisher entwickelt sich sehr authentisch und ist schön zu lesen. Persönlich hätte es durchaus noch ein bisschen mehr "Slow Burn" sein dürfen, aber das ist nur meine individuelle Vorliebe. Etwas Spice gab es auch. Mein Hauptkriterium bei der Bewertung von Spice ist, dass die Story weiter gut funktionieren muss, wenn man ihn weglässt - und das ist hier der Fall. Ob und in welcher Intensität man Spice Szenen mag, ist ja sehr individuell. Ich fand ihn hier gut dosiert und gut gemacht. Ich kann es wirklich kaum erwarten, im Herbst mit Band zwei in diese Welt und zu diesen Charakteren zurück zu kehren, zu denen ich beim Lesen eine richtige Bindung aufgebaut habe.