Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es ganz klar: Hassliebe ¿¿¿
Der düstere Klappentext, der inhaltlich erstmal gar nicht so viel her gibt - das klang nach genau meinem Geschmack. ¿ Doch was mich dann erwartet hat, war ... komplex. Und zwar im Guten wie im Herausfordernden.¿ Der Einstieg? Zäh.Der Schreibstil? Anspruchsvoll, zunächst anstrengend.Das Magiesystem rund um Mortem (Magie des Todes) und Spiritum (Magie des Lebens) - faszinierend, aber so kompliziert erklärt, dass ich anfangs überhaupt nicht durchgestiegen bin.Lore, die Hauptfigur, wird in die politischen und religiösen Machtstrukturen von Dellaire hineingezogen - eine Stadt, in der Kirche und Krone sich ein undurchsichtiges Spiel liefern. Mittendrin: verborgene Götter, Kriege um Einfluss, eine königliche Familie mit mehr Geheimnissen als Herz und eine Kirche, die nicht das ist, was sie vorgibt zu sein.¿ Trotz allem: Die Handlung hat mich gepackt.Zwischendurch gab es Längen, keine Frage - Passagen, die für mich entbehrlich gewesen wären. Und dennoch wollte ich wissen, wie es mit Lore, Gabriel und Bastian weitergeht.¿ Das Love Triangle war ... da.Aber im Gegensatz zu vielen anderen Büchern dieses Genres steht die Romance hier nicht im Vordergrund - vielmehr die Frage nach Loyalität, Macht und Identität.¿ Für alle, die düstere Fantasy mögen, keine Scheu vor religiöser Symbolik, Intrigen und einem fordernden Schreibstil haben - könnte dieses Buch genau richtig sein. Für mich persönlich war es ein Auf und Ab zwischen Frust und Faszination. Trotz der Herausforderungen konnte mich Band 1 überzeugen und Band 2 steht schon in den Startlöchern ¿¿ "... die Kirche hat am Ende über die Krone gesiegt."3,5/5 ¿¿