In dem Buch begleiten wir die Familie Henselmann in dem Zeitraum von 1931 bis 1995. Gestartet wird mit den Großeltern, später lernt Hermann Henselmann, bekannter Architekt, Isi kennen. Sie werden Eltern von stolzen acht Kindern. Isi ist nicht die geborene Mutter, sehnt sich nach Anerkennung im Beruf und hält meistens ihrem Mann den Rücken frei. Er ist ungerecht zu den Kindern, betrügt seine Frau und ist auch sonst kein sonderlich sympathischer Mann. Später geht es viel um Isa, eine Tochter der beiden. Sie hat sehr gelitten unter ihren Eltern und kämpft auch später noch mit den Folgen davon.Ein unaufgeregt geschriebener Roman, der wenig mit Emotionen, eher mit Distanziertheit hervorsticht. Wir begleiten die Familie über so viele Jahre, erleben eine dysfunktionale Familie und was das mit den einzelnen Familienmitgliedern anstellt. Es war für mich erschreckend zu lesen wie hier mit den Kindern umgegangen wurde. Das hatte ich in diesem Buch nicht unbedingt erwartet. Es geht viel um den Beruf des Vaters, ein machthungriger, angepasster DDR Bürger, der es verstand, sich das Leben auch in schwierigen Zeiten angenehm zu gestalten und sich weitestgehend um sich selbst dreht. Das machte mich als Leser schon direkt wütend. Die Abschnitte mit der Architektur haben sich für mich etwas gezogen. Das liegt zum einen daran, dass ich einfach keine Ahnung von Architektur habe, zum anderen war ich vielleicht auch noch etwas zu jung zur Wende, um das nachvollziehen zu können. Insgesamt ist hier ordentlich viel passiert, das muss ich jetzt erstmal alles sacken lassen. Für alle Leser, die sich für die DDR Geschichte interessieren, auf jeden Fall ein spannendes Buch.