"Die Liebe sucht ein Zimmer" von David Safier ist ein beeindruckender Roman, der die harte Realität des Warschauer Ghettos während des Zweiten Weltkriegs auf eine mitreißende und zugleich einfühlsame Weise schildert. Der Autor verbindet geschickt Fiktion mit tatsächlichen historischen Begebenheiten: Das Theater und die Aufführungen, die darin stattfinden, gab es wirklich, und dieses Stück wurde von den Menschen im Warschauer Ghetto geliebt wenn auch nur für wenige Stunden. Die Geschichte ist so geschrieben, dass sie erstaunlich leicht und fesselnd wirkt, trotz der grauenhaften Alltagssituation, die immer wieder präsent ist. Die Charaktere, allen voran Sara, sind lebendig und emotional sehr zugänglich, was mich tief berührte. Das Buch schafft es, die Lebensumstände im Ghetto klar und respektvoll zu schildern, ohne dabei überheblich zu wirken. Es ist ein sehr bewegender, nachhallender Roman, der die Kraft menschlicher Hoffnung, Liebe und Mut in einer extremen Situation zeigt. Amüsant und unterhaltsam erzählt Safier die Geschichte, ohne die grausame Realität aus den Augen zu verlieren. Ein unbedingt lesenswertes Buch, das nachwirkt. 4 Sterne.