"Es kann so schön sein, das Leben" - ein starker Titel, oder? Und nein, es handelt sich nicht um ein Selbsthilfebuch oder den x. Ratgeber, sondern tatsächlich um eine Erzählung eines Mannes, der bereits viel gereist ist und dabei gemerkt hat, dass es doch einige Unterschiede zu den westlichen und südlichen Ländern gibt. Und dass wir diese Unterschiede überbrücken könnten (wenn wir wollen), um das dolce far niente, das "süße Nichtstun" auch in unser Leben zu bringen, ohne, dass wir umziehen oder Urlaub im Süden machen. Doch was genau will dieser Alexander Oetker eigentlich? Er will uns mit seinem Buch zeigen, wie schön das Leben sein kann und wie wir selbst es zum Positiven für uns ändern können. Alexander Oetker war schon in vielen Ländern unterwegs und hat dort nicht nur Interviews mit unterschiedlichen Menschen geführt, sondern sich die Kultur angeschaut und sie selbst gelebt. Er kam aus Deutschland, zog dann nach Paris, um letztendlich auch einen Platz in Aquintaine zu finden. Ich wusste zunächst nicht, was mich in dem Buch erwartet. Okay, im ebook leider (aber das kreise ich der Umsetzung von Buch zu eBook an und nicht dem Autor) viele Rechtschreibfehler. Über die habe ich aber hinweg gesehen, denn ich wollte wissen, was genau dieses Buch mit mir macht. Ich wollte auch für mich das Gefühl von Urlaub Zuhause erleben und nicht immer nur auf diesen Moment einmal im Jahr hinarbeiten, um es dann nach Ablauf des Urlaubs direkt zu verlieren. Mit diesem Gedanken bin ich bestimmt nicht allein.Und hier setzt Oetker auch schon an: er gibt in meist kurzen Kapiteln einen Überblick, was die Menschen in den südlichen Ländern tun und sie von uns unterscheidet. Warum sind die Franzosen so glücklich? Warum lebt man im Süden entspannter, sorgloser und genießt das Leben? Wohingegen wir (oder ich), immer wieder am strugglen bin und mir denke "ich soll mich x hatte arbeiten? Aber für was?" Das für was wird hier schön geklärt, denn die meisten Leute hierzulande leben, um zu arbeiten. Aber eigentlich sollten wir es andersherum machen: Arbeiten, um zu leben. Das heißt: wir sollten nicht nur unsere Gedanken oder unsere Zeit auf der Arbeit verbringen, sondern auch das Geld dafür für uns und unser Leben ausgeben. Uns auch etwas gönnen. Nicht nur 9to5 abliefern und am Wochenende alles rein quetschen, was geht, sondern das Leben auch nach der Arbeit leben. Meine Arbeit ist nicht mein Leben. Mein Leben sieht anders aus. Ich habe mir aus dem Buch viele Dinge mitnehmen können. Sehr praktisch ist aus, dass Oetker nach jedem Kapitel Leitsätze notiert hat, die das einzelne Kapitel zusammenfassen und all das dort Gesagte runterbrechen. Dabei sind die Tipps, die er uns gibt, nicht neu. Jeder kennt sie. Man müsste sie nur umsetzen. Beispielsweise: lauf langsamer! Was heißt das? Na, einen Gang zurückschalten. Schau dir deine Umgebung an, pack das Handy weg, genieß dein Leben, schenk deinen Lieben Aufmerksamkeit, denn Zeit ist dein wertvollstes Gut! Ich könnte noch mehr solcher Tipps nennen, aber hier höre ich auf und empfehle euch wärmstens dieses Buch. Denn, ja, nach dieser Lektüre habt auch ihr einen anderen Blickwinkel auf euer Leben und zieht etwas der südlichen Mentalität in euren Alltag. Lieben Dank, Alexander, für dieses wundervolle Werk! Und ja, es kann so schön sein, das Leben!