Hat mich enttäuscht
Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Buch nicht viel anfangen konnte. Ich dachte, es handele es sich um die utopische Geschichte des Tokyo Sympathy Tower, eines luxuriösen Bauwerkes, in den sich verurteilte Strafgefangene wohl fühlen können, statt einfach nur ihre Haftzeit abzusitzen. Außerdem dürfen sie bleiben, wenn ihre Haft abgelaufen ist und jeder macht von diesem Angebot Gebrauch. Aber dies ist kein Roman im herkömmlichen Sinne. Es gibt keine Handlung, keinen Spannungsbogen, keine Charakterentwicklung. Stattdessen begleiten wir zunächst die Architektin des Sympathy Tower bei ihren Betrachtungen über das Bauwerk als Konzept an sich, über seinen Namen, den Klang und über Sprache im Allgemeinen. Dabei hält sie Zwiesprache mit einer KI.Dann schwenkt die Ich-Perspektive hinüber zu ihrem Freund Takuto, den sie, ganz die Architektin, nach seiner schönen Kopfform beurteilt. Takuto nimmt eine Stelle im Sympathy Tower an und sinniert seinerseits vor sich hin. Danach erhalten wir noch einen Einblick in die Gedankenwelt eines amerikanischen Journalisten. Wer jetzt neugierig geworden ist, der greife ruhig zu. Wer allerdings einen Roman mit wenigstens einem Minimum an Handlung bevorzugt, sollte von diesem Buch die Finger lassen.