Der Roman DIE FRAU UND DER FJORD von Anette Strohmeyer handelt von Gro Kristjansdottir, die sich nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Nicklas in die Einsamkeit der Lofoten in einen abgelegenen Fjord zurückzieht.
Gro hat eine große Karriere in der Erdölindustrie hinter sich, in der sie als Geologin Expertin für das Auffinden neuer Erdölfelder war. Sie arbeitet u.a. auf der größten Erdölplattform der Welt in der Barentssee.
Als ihr geliebter Ehemann Nicklas überraschend verstirbt, wird ihr der Boden unter den Füßen weggerissen und sie zieht sich in die Einsamkeit der Lofoten zurück. Dort lebt sie in einem einsamen Häuschen direkt am Fjord, das nur per Boot erreichbar ist. Sie verliebt sich in die berührende und intensive Natur mit ihren kleinen und großen Wundern.
Diese Ruhe wird unterbrochen, als bei Unwetter ein Fischerboot auf nahegelegenen Felsen havariert und sie den verletzten Fischer Jens für ein paar Tage bei sich aufnimmt. Die plötzliche Nähe ist für sie zunächst befremdlich, aber nach und nach lernt sie weitere Familienmitglieder kennen und schätzen.
Einige Zeit später tauchen Erdölgeologen ausgerechnet in ihrem Fjord auf, darunter ihr damals engster Kollege, und suchen nach dem schwarzen Gold, bei dem es zu unschönen Szenen kommt. Gro sieht ihre neue Heimat in großer Gefahr und möchte daher aktiv werden.
Ein sehr berührender Roman. Die Themen Schönheit und Wunder der Natur, Trauer und Schmerz, Vergebung, Loslassen, Neubeginn, aber auch Details zur Erdölförderung waren enthalten und verschmolzen zu einem runden Ganzen. Ein besonderes Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird.