Leonoras Leben scheint perfekt zu sein. Zielstrebig wurde sie Anwältin, arbeitet sehr hart in ihrem Job und mit ihrem Verlobten aus der höheren Schicht scheint sich das Bild perfekt abzurunden.
Am Tag der Hochzeit gesteht sich Leonora ein, das sie ihn nicht so liebt, ihr Leben nicht das ist, was sie weiterhin möchte. Sie flieht von der Traumhochzeit und flüchtet sich in das Haus ihrer verstorbenen Oma in Barth. Zum Glück hat sie auch durch ihre Besuche und Urlaube bei ihrer Oma immer noch gute Freunde in Barth.
Auf der Suche nach sich selbst findet sie dort den perfekten befristeten Job für sich. Sie arbeitet bei der Jane Austen Gesellschaft. Da schon ihre Oma eine Vorliebe für die Autorin hat, die Leonora ebenfalls teilt, kann sie sich etwas das ihr sehr am Herzen liegt widmen. Bei einem Aufenthalt in einem Haus, in dem schon Jane Austen übernachtet hat trifft sie nicht nur auf den geheimnisvollen Charleston, nein sie stolpert auch über ein altes Familiengeheimnis, das seine Familie hegt. Ein Schreibpult, das angeblich von Jane Austen selbst sein soll, kann man sich nicht entgehen lasse und so stolpern die beiden über einen geheimen Brief von Jane Austen, der sie auf eine Schnitzeljagd führt.
Der Schreibstil ist wunderbar locker und leicht und man kann sich einfach in die Geschichte fallen lassen.
Die Idee, dass es bisher nicht gefunden Briefe von Jane Austen gibt, die den Leser auf eine Art Schnitzeljagd zu wichtigen Stationen der Autorin führen finde ich toll und die Umsetzung wirklich gut gelungen.
Das die Geschichte startet, indem Leonora ihrem Freund vor dem Traualtar stehen lässt fand ich witzig. Wie sie dann nach Barth kommt und dort auf ihre alten Freunde zurück greifen kann bringt die Verbindung, warum ihr Barth so viel bedeutet und warum sie ein Jane Austen Fan ist.
Toll fand ich so viel über Jane Austen hier in die Handlung eingearbeitet zu haben. Wir haben viele reale Fakten über das Leben der Autorin und wo sie lebte, neben den für diese Handlung erdachten Punkten. Am Ende gibt es meiner Meinung nach eine tolle Information, was Fiktion und was auf wahren Begebenheiten beruht.
Leonora entwickelt sich für mich ganz wunderbar. Sie möchte nicht mehr den Erwartungen anderer entsprechen und sucht danach, was sie glücklich macht und wie sie in Zukunft leben möchte. Ihr Glück sind die Freunde in Barth die sie schon seit Jahren kennt und das sie so einen tollen Traumjob als Übergang bekommt. Gut das kann man als etwas unrealistisch einstufen, aber bei so einem netten Roman muss für mich nicht immer alles logisch und glaubhaft sein. Warum ihre Freundin aus Hamburg sich nicht meldet war mit sofort klar und das ist ein kurzer Handlungsstrang am Anfang des Romans, den es wegen mir nicht hätte geben müssen.
Charleston ist perfekt als Mr. Darcy gewählt. Die Modernisierung des Charakters finde ich gelungen.
Den Witz und Humor, der durch Leonoras Freunde hier reinkommt, finde ich passend und gelungen. Das sorgt für eine lockere und humorvolle Geschichte.
Für mich ein gelungener und unterhaltsamer Roman, der einen etwas in die Welt von Jane Austen eintauchen lässt, aber auch wunderbare und humorvolle Episoden auf der Jagd nach ihrem Geheimnis bereit hält.