Das Buch in wenigen Worten zusammengefasst? Die Suche nach Zusammenhalt und Familie in einer apokalyptischen Welt. Nach Freundschaft, nach freundlichen Worten und nach einem Zuhause, in dem man frei und wirklich sein kann. Andrew Joseph White hat mit diesem Buch einen zutiefst wütende, queere Geschichte geschrieben. Auf der Suche nach dem Monster in uns allen. Und die Geschichte hat mich gepackt! In einer apokalyptischen Welt ist Benji auf der Flucht vor einer fanatischen Sekte, die ihn mit einem Virus infiziert hat, und nun in ihm die ultimative Waffe sieht. Zuflucht findet er bei einer queeren Gruppe Jugendlicher. Doch er wird unerbittlich gejagt - und das Virus verändert ihn immer mehr. Nick, der ihn aufgenommen hat, nimmt ihn auch unter seine Fittiche ... Hört sich eigentlich nach einer Kuschelapokalypse mit viel Foundfamily Vibes an, oder? Wer das denkt, liegt ein bisschen daneben. Benjis Geschichte ist allem voran brutal und böse und wird begleitet von viel Blut, Gedärmen und Bodyhorror zur Genüge. Wer einen schwachen Magen hat, dem empfehle ich die Geschichte nur bedingt. Allen anderen? Macht euch auf eine wilde Fahrt gefasst! Benji ist trans und flieht vor der fanatischen Sekte, zu der auch seine Familie gehört (hat). Er ist ein zerrissener, verletzter Charakter, der sich schon zu Beginn der Geschichte damit abfindet, dass der Virus mehr und mehr Besitz von ihm ergreift und er eher früher als später sterben wird. Das feuert natürlich seine widerstreitenden Gefühle mit Brennspiritus an. Er sehnt sich nach Halt und Akzeptanz, gleichzeitig will er Rache für all das, was mit ihm geschehen ist. An ihm geschehen viele Boddyhorror Aspekte - und da die Geschichte zum größten Teil aus seiner Perspektive erzählt wird, bekommt der Lesende auch viel davon mit. Schonungslos, aber für mich auch sehr nah am Geschehen. Die Sekte, die ihn verfolgt, ist sehr fanatisch in ihrem Glauben. Immer wieder setzt sich der Autor mit dem Glauben auseinander, mit dem daraus resultierenden Regeln und Gesetzen und man spürt, dass die Feder mit berechtigter Wut geführt wurde. Wenn man die Geschichte losgelöst vom apokalyptischen Gedanken und dem Vurus betrachtet, liest man eine Geschichte über die Suche nach Akzeptanz und Zugehörigkeit. Der FoundFamily Gedanke kommt hier auch nicht zu kurz. Die Gruppe, in die Benji aufgenommen wird, ist kunterbunt und hält zusammen wie Pech und Schwefel. Für mich hat diese zusammengewürfelte Familie das Buch abseits von Bodyhorror, Blut und Engeln so lesenswert gemacht. Ich empfehle es allen, die keinen allzu schwachen Magen haben. Mich hat "Hell Followed with us" ziemlich gut unterhalten!