Wie jedes Jahr kommt die Familie Morel in Cannes zusammen, um Weihnachten zu feiern. Noch bevor man sich zu Weihnachtsgans, Foie gras und Champagner zusammensetzen kann, verschwindet Frédéric Morel zunächst spurlos. Hat Commissaire Geneviève Morels Bruder und Mitglied des kriminellen Familienbusiness einen seiner zahlreichen Widersacher erzürnt?
Nachdem bei der Polizei niemand über ihre Zugehörigkeit zu den Morels Bescheid weiß, ist sie auf sich alleine gestellt. Niemand weiß vom Familienbusiness. Nein, nicht ganz, Olivier Guyon, Chef der BRI, der Brigade de Recherche et Invervention, mit dem Geneviève bereits mehrmals zu tun hatte, weiß mehr, als er zugibt. Doch ist er der einzige, der ihr Vertrauen und die Möglichkeiten besitzt, Frédéric aus den Händen der Entführer zu befreien.
Zunächst begibt sich Geneviève allein auf eine Schnitzeljagd durch halb Frankreich, bis Olivier aktiv ins Geschehen eingreift. Doch ihr Gegner scheint übermächtig und ihnen immer einen Schritt voraus zu sein.
Ausgerechnet Geneviève, die auf Grund ihrer Profession als schwarzes Schaf der Familie gilt und Kunstdiebstähle à la Großmama Olivia ablehnt, muss nun für die Freilassung ihres Bruders ein besonderes Gemälde von Frida Kahlo stehlen. Dabei an ihrer Seite - Olivier Guyon, dem der Ausflug auf die andere Seite des Gesetzes sichtlich Spaß macht.
Wird es gelingen, Frédéric aus den Fängen der Entführer zu befreien? Und was ist das Motiv? Die wertvollen Ohrringe, die im vorherigen Band aus dem Museum in Grenoble verschwunden sind?
Fragen über Fragen, die nicht nur Geneviève Morel, sondern auch uns Leser beschäftigen.
Meine Meinung:
Dieser vierte Krimi mit Commissaire Geneviève Morel und ihrer Familie, deren Wahlspruch Ars est nostra ars (Kunst ist unsere Kunst) lautet, ist wieder gut gelungen. Mehrmals musste ich schmunzeln, wenn Geneviève den Verdacht äußert, ihre Großmutter Mamie ist an der Entführung ihres Enkels nicht ganz unschuldig. ICh habe ähnliches vermutet, die Auflösung überrascht dann doch ein wenig.
Ein bisschen meckern muss ich aber dennoch. Geneviève Morel wird als tough beschrieben, dennoch wundert sie sich, warum der oder die Entführer ihr immer einen Schritt voraus sind. Mein Argwohn ist, nachdem das zweite Mal das Wort Smartwatch gefallen ist, geweckt worden. Haben einst nicht die Taliban den geheimen Stützpunkt der US-Soldaten ausfindig gemacht, als sie gedankenlos ihre täglichen Laufrunden absolviert haben? Eben! Zu Genevièves Entschuldigung muss man natürlich die besondere Situation berücksichtigen, aber ...
Autor René Lafitte, hinter diesem Pseudonym versteckt sich Christian Schleifer, lässt es zwischen Geneviève und Olivier ordentlich knistern. Ob das etwas wird mit den beiden? Immerhin sind beide mit anderen Personen mehr oder weniger fix liiert. Nun ja, on verra, wie die Franzosen sagen.
Fazit:
Gerne bewerte ich diesen Krimi, der auch für einiges Schmunzeln sorgt, mit 5 Sternen.