Mit Biblia Satanae gelingt Roland Geisler ein Kriminalroman, der erschüttert, fesselt und lange nachwirkt. Was als klassische Serienmörderjagd im Herzen Frankens beginnt, entfaltet sich zu einem finsteren Panorama aus Schuld, Vertuschung und Rache realistisch, ungeschönt und beklemmend nah an der Wirklichkeit.
Geisler, selbst Kenner polizeilicher Ermittlungsarbeit, schreibt mit der Präzision eines "Dadordbeamten" und der Wucht eines Romanciers. Seine Sprache ist klar wie ein Polizeibericht, zugleich atmosphärisch dicht wie der Weihrauch in einem alten Kloster. Jede Szene atmet Authentizität, jedes Detail trägt Bedeutung.
Die Spur führt tief in die Schatten der Vergangenheit zu einem Klosterschüler, der einst Opfer wurde und nun zum Täter zu werden scheint. Was wie reine Fiktion wirkt, ruht auf sorgfältiger Recherche und glaubhaften Quellen. Genau darin liegt die Kraft dieses Romans: Er erzählt nicht nur vom Bösen, er zeigt seine Wurzeln.
Biblia Satanae ist weit mehr als ein Regionalkrimi. Es ist ein aufwühlendes Psychogramm eines Landes, das zwischen Glaube und Abgrund schwankt und der Beweis, dass Roland Geisler die Spannungsliteratur aus Franken auf ein neues Niveau hebt.
Ein kompromissloser, packender und erschütternd realistischer Roman, meines Erachtens Geislers bisher bestes Werk.