Die Junge Braut ist ein ganz außergewöhnliches Buch, dass ich erstmal habe sacken lassen müssen. Ist mir irgendwie schwer gefallen, dieses Buch und seine spezielle Atmosphäre mit meinen eigenen Worten einzufangen. Diese erotisch aufgeladene Erzählung, die Spannung zwischen der jungen Braut und den einzelnen Personen, allen voran der Mutter. Wunderbar!Die junge Braut kommt, wie Jahre zuvor beschlossen, zu ihrer zukünftigen Schwiegerfamilie, um zu heiraten, muss jedoch feststellen, dass der Sohn, ihr Verlobter, seit einigen Monaten in Großbritannien verschwunden und nicht aufzufinden ist. Zurück zu ihrer eigenen Familie kann sie nicht, denn sie musste mit ihr brechen, um zu dem Sohn, den sie von ganzem Herzen liebt, zu gelangen. Die neue Familie hat ihre ganz eigenen Traditionen und Pflichten, so wird beispielsweise jeden Tag so ausgiebig gefrühstückt, dass eigentlich kaum noch etwas vom Tag übrig bleibt. Der Diener ist ein kleines Highlight, da er mit verschiedenen Variationen eines Räusperns seine eigene Sprache entwickelt hat. Auch der ¿Onkel¿, der den ganzen Tag zu schlafen scheint, nur um Mitten in Gesprächen hochzuschrecken, um wichtige, passende Beiträge zur Diskussion feil zu geben, ist eine schillernde Figur. Doch es ist der Vater, der mit der jungen Braut ganz Besonderes vor hat.Der Schreibstil und die gewählte Erzählungsform sind mehr als ungewöhnlich, das ganze Buch ist ein, wie ich finde, gelungenes, poetisches Erlebnis. Nicht ganz einfach, in die Story reinzukommen, aber dann doch sehr lesenswert.