Inhalt:Als Shayan abends am Strand seine Schlüssel sucht, beobachtet er zufällig einen Einbruch. Die Täter werden allerdings vom Hausbesitzer erwischt. Sie schießen auf ihn und flüchten. Shayan will helfen. Doch dann taucht ein kleiner Junge auf, der ihn zur Flucht überredet. Es beginnt eine wilde Reise quer durch Deutschland.Meine Meinung:Dieses Buch war ein Überraschungsbuch. Als ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich zunächst nicht, dass dieses Buch etwas für mich ist. Es landete auf meinem SuB. Beim Aufräumen fiel es mir wieder in die Hände und ich begann zu lesen.Der Anfang ist recht vielversprechend. Shayan, der sich hier Sean nennt, ist ein sympathischer junger Mann aus dem Iran. Er kam als Flüchtling nach Deutschland und wohnt jetzt in einem Flüchtlingsheim. Vermutlich wartet dort in seinem Spindschrank sein Abschiedebescheid, weil er im Interview gelogen hat. Seine wahre Geschichte kommt im Laufe der Handlung ans Licht. Es zeigt sich, dass nicht immer alles ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.Sean wird von Davy begleitet. Davy ist etwa 8 oder 9 Jahre alt und wohnt in einem Kinderheim. Von dort ist er abgehauen, weil er von den anderen Kindern schikaniert wird.Die beiden ungleichen Charaktere flüchten aus dem Ferienhaus, in dem eingebrochen worden war. Beide hatte den Einbruch gesehen. Sean wollte dem angeschossenen Mann helfen und rief einen Krankenwagen. Doch Davy erschreckt ihn, sodass Sean nach der Waffe greift, die die Täter liegengelassen hatten. Aus Angst selbst für den Täter gehalten zu werden, hauen die beiden ab.Sean hofft auf Hilfe von einer Internetbekanntschaft aus Köln. Deshalb machen sie sich auf den Weg dorthin. Auf ihrer Reise erleben die beiden so einige Abenteuer. Immer, wenn es brenzlig wird, flüchten sie weiter. Schnell merken sie, dass sie von den wirklichen Tätern verfolgt werden. Schon bald sucht auch die Polizei nach Sean.Das Buch beinhaltet jede Menge Klischees. Das nervte manchmal schon fast, weil wirklich keine Gelegenheit ausgelassen wurde, um ein Klischee zu bedienen. Dadurch wurde vieles sehr vorhersehbar. Für mich war es offensichtlich, warum die Täter Sean und Davy immer wieder finden konnten. Natürlich endet ihre Reise irgendwann. Auch das war vorhersehbar. Das Ende hat mich letztlich ebenfalls wenig überrascht.Sprachlich könnte es für einige Leser schwierig werden. Sean spricht zwar Deutsch, aber natürlich noch nicht so gut. Er macht einige Fehler (auch hier bedient er wieder sämtliche Klischees, die die deutsche Sprache an Wortwitzen und Missverständnissen bietet). Hin und wieder rutschen ihm ein paar sehr perfekte deutsche Sätze raus. Manchmal steht dann dazu, dass er das eben auf Farsi gesagt hat, aber zwischendurch fehlt diese Information. Das wirkt dann merkwürdig.Auch Davy hat Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Er macht ebenfalls viele Fehler, verschlimmbessert Seans Sprachkenntnisse teilweise sogar. Es könnte für manche Leser etwas anstrengend sein, die Dialoge der beiden zu lesen. Ich fand es aber nicht schlimm. Man gewöhnt sich schnell daran.Für mich waren eher die Passagen schwierig, in denen Sean sich mit Bayern unterhält. Der Dialekt wird komplett abgebildet. Ich komme nicht aus Bayern und brauchte daher manchmal etwas länger, um diese Sätze zu verstehen.Immer wieder gibt es ganz lustige Momente und Passagen. Seans Ansichten über Deutschland sind zwar häufig von Vorurteilen begleitet, aber dennoch amüsant zu lesen. Auch die Beschreibungen ihrer Umgebung fand ich sehr schön. Es war nett, die beiden an Orten zu begleiten, die ich selbst kenne.Insgesamt flaute meine anfängliche Begeisterung ab. Die vielen Klischees waren irgendwann nervig. Auch die Tatsache, dass die beiden immer abhauten, wenn etwas vorfiel. Sean vertraut lieber einen Internetbekanntschaft als den Menschen, die er auf seinem Weg kennen lernt. Das fand ich ein bisschen schade.