Das Buch teilt sich in 3 Abschnitte auf:
Nach einer kurzen und überaus interessanten Übersicht über die Eroberung Festland-Griechenlands und dem überstürzten Einsatz & Rückzug der britischen Expeditionsstreitmacht folgt der ausführliche Teil, in welchem der Autor den Kampf um Kreta beschreibt. Ein dritter, ebenso umfangreicher Teil befasst sich mit der Besatzungszeit Kretas und dem Ende und den Nachwehen des Krieges.
Kritik: Beevor überraschte mich an vielen Stellen. Das z. B. Hitler anfänglich einer Eroberung Kretas und vor allem einer Luftlandeaktion skeptisch gegenüber stand; die vielen Planungs- und Durchführungsfehler der Wehrmacht bei der Invasion; den teilweise hanebüchenen Fehlentscheidungen der britischen Generalität auf Kreta ,welche den deutschen Erfolg erst ermöglichte ; dem massiven Einsatz von Gebirgsjägern bei der Invasion (in Deutschland herrscht - glaube ich - immer noch das Bild der ausschließlichen Eroberung Kretas durch Fallschirmjäger vor); die spätere bis 1943 anhaltende Aufteilung Kretas in einen italienisch besetzten Osten und einer " deutschen" Mitte samt Westen; die häufigen bereits früh einsetzenden, aus Sicht der Wehrmacht/Nazis sicherlich verräterischen Handlungen der Italiener.
Gleichzeitig schafft der Autor es, manche komische Ereignisse und Galgenhumor aufzuzeigen, die trotz der furchtbaren und traurigen Ereignisse selbst heute noch zum Schmunzeln verleiten.
Ich hätte gern 5 Sterne gegeben, finde allerdings, dass sich Beevor an manchen Stellen dafür teilweise zu sehr in unbedeutende Details ergeht, die für den normalen Leser ein wenig zähflüssig sind. Zum Beispiel ist er sehr intensiv bei der Aufzählung britischer Truppennamen während der Invasionsphase, vernachlässigt dabei aber seltsamer Weise oft die deutschen Einheiten genauer zu verorten. In der Beschreibung der Besatzungsphase ergeht er sich für meinen Geschmack auch zu ausführlich über interne Vorgänge in Kairo und dem SOE. Außerdem muss ich bemängeln, dass in den wenigen Zitaten in deutscher Sprache viele Schreib- oder Grammatikfehler vorkommen. Dies sollte in einem Geschichtswerk bei einem Autor, der sich zudem auf den II. Weltkrieg in Europa spezialisiert hat nicht vorkommen.