Für mich ein sehr gelungenes Debüt. Bernadette Conrad ist Journalistin und dieses Handwerk klingt durch, sie kann sehr gut beobachten, hat ein starkes Gespür für nonverbale Kommunikation und beschreibt sehr schön, was so alles im Ungesagten mitschwingt, setzt die Dinge sehr gut miteinander ins Verhältnis und kann mit wenigen Worten die Aura einer Landschaft einfangen. Wenn sie menschliche Begegnungen schildert, dann bleibt sie auf das Wesentliche fokussiert, sie legt die Verhaltensmuster frei, die sich von einer Generation in die nächste verlängern. Sie versteht aber auch Situationskomik, die Sprache ist zärtlich und gleichzeitig gibt es das Beharren darauf den Dingen auf den Grund zu gehen. Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk Kultur