Worum geht es?: Die Familie Windsor ist bekannt für ihre ausgeklügelte Heiratspolitik in den höchsten Kreisen der High Society. Ihr Leben lang musste Raven deswegen dabei zusehen, wie ihre ältere Schwester Hannah statt ihr verlobt und auf das Leben vorbereitet wurde, von dem Raven insgeheim träumt: an der Seite von Ares Windsor. Als Hannah am Hochzeitstag aber nicht am Altar erscheint, wird Modedesignerin Raven keine andere Wahl gelassen, als einzuspringen und Ares zu heiraten - den Mann, in den sie schon immer verliebt ist. Von nun an jeden Tag mit ihm zusammen zu sein, obwohl er ihre Gefühle nicht erwidert, ist ein wahr gewordener Albtraum - oder die perfekte Chance, Ares endlich für sich zu gewinnen...
Das Cover: Ich finde das Buch einfach traumhaft. Besonders gefällt mir der Kontrast zwischen den rosa Rosen und dem schwarzen Hintergrund. Man könnte zunächst denken, dass es sich um eine Dark-Romance-Geschichte handelt, doch das ist nicht der Fall. Der Farbschnitt ist sehr süß, allerdings habe ich schon schönere Buchschnitte gesehen.
Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Ich-Perspektive erzählt abwechselnd von Raven und Hannah. Ich habe den Schreibstil geliebt! Die Kapitel sind sehr kurz, teilweise haben sie weniger als zehn Seiten, wodurch ich schnell in die Geschichte hineingefunden habe. Die Autorin schafft es, die Charaktere detailliert zu beschreiben und mich als Leserin oder Leser mitzureißen. Selbst Nebencharaktere wie Hannah oder Sierra haben mich mit ihren vielschichtigen Facetten überrascht. Es wurde eine große Welt rund um die Geschichte von Raven und Ares erschaffen.
Im Mittelteil war mir persönlich etwas zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Ja, ich weiß, das Buch hat sehr viel Drama insbesondere auf den letzten 100 Seiten. Doch ich finde es ermüdend, wenn ein Kapitel nach dem anderen sich nur um die Techtelmechtel zwischen Raven und Ares dreht. Manchmal war es einfach ein bisschen "too much".
Die letzten 100 Seiten haben mich am meisten begeistert. Die Geschichte spitzt sich so stark zu, dass Wendungen auftauchen, die ich nicht habe kommen sehen. Das Ende ist einfach grandios und rundet das Buch perfekt ab. Ein klassisches Märchen-Ende hätte nicht gepasst besser hätte man es nicht schreiben können.
Die Hauptfiguren: Raven ist die jüngere Schwester von Hannah und war ursprünglich für eine arrangierte Ehe mit Ares vorgesehen. Doch Hannah und Ares verliebten sich ineinander, sodass Raven sich schweren Herzens zurückzog. Für sie war es Liebe auf den ersten Blick, doch aus Liebe zu ihrer Schwester löste sie die Verlobung im gegenseitigen Einverständnis und ließ Hannah den Vortritt.
Kurz vor der Hochzeit ist Raven unglücklich. Hannah jedoch scheint gedanklich nicht ganz bei der Hochzeit zu sein ihre Karriere als Schauspielerin steht für sie an oberster Stelle. Die Regeln der Ehe will sie nicht akzeptieren und so sagt sie die Hochzeit bereits zum dritten Mal ab. Nun springt Raven ein. Zwar liebt sie Ares nach wie vor, doch sie will keine Ehe mit einem Mann eingehen, der eigentlich eine andere liebt.
Mit der Zeit entwickelt sich aus Freundschaft mehr, und Raven und Ares führen eine Bilderbuch-Ehe. Doch dann bereut Hannah ihre Entscheidung und will Ares zurückgewinnen.
Raven ist einfach ein Herzensmensch. Besonders ihre Mutter und ihre ältere Schwester Hannah machen ihr das Leben zur Hölle. Sie wird stets als Selbstverständlichkeit angesehen und häufig mit Hannah verglichen. Ich bewundere sie dafür, wie ruhig sie immer geblieben ist, selbst wenn ihre Mutter oder Hannah sie angeblafft oder niedergemacht haben. Mir persönlich wäre da irgendwann der Kragen geplatzt. Sie macht eine beeindruckende Entwicklung durch: Sie lernt, sich selbst an erste Stelle zu setzen und nicht zu allem Ja und Amen zu sagen. Wer einem keinen Respekt erweist, sollte selbst keinen erwarten können.
Ares ist der älteste Sohn der Windsor-Familie. Seine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen, und nun ist seine Großmutter das Familienoberhaupt. Es ist in der Windsor-Familie Tradition, dass Ehen arrangiert werden. Von Anfang an war eine Eheschließung mit Raven geplant, doch durch Umwege wurde er stattdessen mit ihrer älteren Schwester verlobt.
Kurz vor der Hochzeit ist Ares unglücklich. Hannah glänzt häufig mit Abwesenheit, und ihre Dreharbeiten haben stets Vorrang vor Familienessen oder Hochzeitsplanungen. Selbst Raven verbringt mehr Zeit mit den Hochzeitsvorbereitungen als Hannah. Als Hannah die Hochzeit zum dritten Mal verschiebt, ist Ares wütend. Schließlich findet die Hochzeit dann doch statt aber nicht mit Hannah, sondern mit Raven.
Für Ares ist dies nicht einfach, denn Raven war schon immer seine beste Freundin. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst ist, hatte er schon immer heimliche Gefühle für sie.
Ares ist ein Kämpfer durch und durch. Als er merkt, wie Ravens Familie mit ihr umgeht, unterstützt er sie, wo er nur kann. Persönlich waren mir allerdings seine Eifersuchtsanfälle ein wenig zu extrem. Immerhin ist er mit einem Model verheiratet Fotoshootings mit Männern gehören da doch zum Alltag. Ich verstehe nicht, warum Raven das immer nur belächelt hat und ihm alles durchgehen ließ. Trotzdem fand ich es toll, wie er um seine Ehe mit Raven gekämpft und alles in Bewegung gesetzt hat. Die beiden haben sich einfach verdient, und auch Ares gönne ich sein Glück von Herzen.
Endfazit: Als ich den Klappentext von The Wrong Bride gelesen habe, wusste ich: Das muss ich lesen! Allerdings muss ich zugeben, dass der Klappentext sehr irreführend ist. Ich hatte mit einer Art one-sided enemies-to-lovers-Geschichte gerechnet, doch das war überhaupt nicht der Fall. Der Klappentext gehört dringend überarbeitet.
Aber zurück zur Geschichte: The Wrong Bride ist eine tolle Liebesgeschichte mit einem packenden Schreibstil und einigen Wendungen, die mich wirklich überrascht haben. Ares und Raven sind wunderbare Protagonisten, und auch Nebenfiguren wie Hannah, Sierra oder die Großmutter haben zur perfekten Abrundung der Geschichte beigetragen.
Ein Kritikpunkt bleibt: Ich fand es schade, dass Hannahs und Ravens Vater kaum eine Rolle in der Geschichte gespielt hat. Bis zum Ende habe ich gehofft, dass er noch eine prägende Rolle übernehmen würde leider vergeblich. Hier hätte die Autorin mehr daraus machen können. Es ist schade, wenn Charaktere in einem Buch auftauchen, die letztlich keine Bedeutung für die Handlung haben.
Abschließend kann ich sagen, dass The Wrong Bride ein großartiger Auftakt ist, und ich bin gespannt auf die Folgebände. Eine große Leseempfehlung von mir!
Das Buch erhält von mir fast perfekte 4,5 von 5 Sternen.
Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar bei NetGalley zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.