Also ehrlich, wenn mir jemand vor dem Lesen gesagt hätte, dass ich mich Hals über Kopf in eine Karawane aus Magie, Dschinn und Wüstensand verliebe - ich hätte ihn ausgelacht und meinen Kaffee weitergeschlürft. Aber dann kam Der Sternenstaubdieb und hat mich wie ein fliegender Teppich in eine Welt geschleudert, in der nichts ist, wie es scheint - außer vielleicht die Tatsache, dass Dschinn verdammt schlechte Presse haben.Loulie, die sich als Mitternachtshändlerin durchs Leben mogelt, hat mich sofort mit ihrer Mischung aus cooler Abgebrühtheit und innerer Zerrissenheit gepackt. Endlich mal eine Heldin, die nicht ständig auf epischer Selbstfindungstrip ist, sondern einfach tut, was getan werden muss - auch wenn's illegal ist. Ihr Buddy Qadir? Ein Dschinn mit mehr Charisma als jeder Instagram-Influencer, dabei geheimnisvoller als ein verschlossenes Schatzkästchen in der Sahara.Und dann ist da noch Prinz Omar, der mehr Gesichter hat als mein Lieblings-Lügenbaron, und die kratzbürstige Diebin Aisha, die ich sofort adoptieren würde, wenn ich nicht schon eine Katze hätte. Die Gruppendynamik? Köstlich! Wie ein orientalischer Gewürzbasar - scharf, bunt und immer für eine Überraschung gut.Die Handlung? Eine wilde Achterbahnfahrt auf einem fliegenden Teppich mit eingebautem Schleudersitz. Intrigen, Magie, uralte Artefakte, Identitätswechsel und jede Menge WTF-Momente - ich hab gebrüllt, gebangt, gefeiert und ganz nebenbei ein paar imaginäre Sandkörner aus meinem Hirn gepustet.Chelsea Abdullah schreibt wie jemand, der heimlich selbst mal eine magische Lampe gefunden hat - ihr Stil ist bildgewaltig, aber nicht kitschig, und Urban Hofstetter hat das Ganze mit so viel Gefühl übersetzt, dass man denkt, die Wüste spricht Deutsch.Fazit: Wenn Aladdin, Indiana Jones und Game of Thrones zusammen ein Buchbaby hätten, käme wahrscheinlich genau das hier raus. Absolute Leseempfehlung für alle, die Abenteuer lieben, Magie nicht nur in Harry Potter suchen und keine Angst vor einem bisschen Sternenstaub im Getriebe haben.