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Produktbild: Nochmal von vorne | Dana Suffrin
Produktbild: Nochmal von vorne | Dana Suffrin

Nochmal von vorne

Roman | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024

(33 Bewertungen)15
200 Lesepunkte
eBook epub
19,99 €inkl. Mwst.
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Was hält eine Familie zusammen, in der es nur Fliehkräfte zu geben scheint und alles darauf hinausläuft, dass etwas zu Bruch geht? Am Ende nur die eigene Geschichte. Dana von Suffrin hat einen virtuosen Roman über modernes jüdisches Leben zwischen München und Tel Aviv geschrieben.
Der Tod ihres Vaters und die Auflösung seiner Wohnung bringt für Rosa vieles in Bewegung, bei dem sie eigentlich froh war, dass es geruht hatte. Denn die Geschichte der Familie Jeruscher ist ein einziges Durcheinander aus Streitereien, versuchten oder gelungenen Fluchten, aus Sehnsüchten und enttäuschten Hoffnungen und dem vergeblichen Wunsch, irgendwo heimisch zu werden. Nun ist alles wieder da: die Erinnerungen an ihre irrwitzige Kindheit in den 90ern, an das Scheitern der Ehe der Eltern und die Verwandtschaft in Israel, aber auch ihre verschwundene ältere Schwester, mit der sie aus gutem Grund gebrochen hatte.
Kraftvoll und mit großartigem schwarzen Humor erzählt Dana von Suffrin von einer deutsch-jüdischen Familie, in der ein ganzes Jahrhundert voller Gewalt und Vertreibung nachwirkt - und von zwei Schwestern, die sich entzweien und wieder versöhnen, weil es etwas gibt, das nur sie aneinander verstehen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
07. März 2024
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
240
Dateigröße
2,89 MB
Autor/Autorin
Dana Suffrin
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783462304442

Portrait

Dana Suffrin

Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren. Studium in München, Neapel und Jerusalem. 2017 Promotion mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Klaus-Michael-Kühne-Preis (2019), dem Ernst-Hoferichter-Preis (2020), dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (2020), dem Tukan-Preis (2024) und dem Chamisso-Preis (2025). Sie lebt in München.

Bewertungen

Durchschnitt
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Übersicht
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LovelyBooks-BewertungVon Johanna_Be am 14.08.2025
Leider enttäuschend.Im Dezember 2024 bekam Dana von Suffrin den Tukan-Preis der Stadt München verliehen (Bild 2 und 3). Sie hielt damals statt einer Lesung eine Rede voll frechem Witz, "Entmutigungen" genannt, in der sie einige Zeitgenossen und Wegbegleiter mit bösem Spott bedachte. Sehr lustig! Vor Kurzem habe ich ihren Erstling "Otto" gelesen (vgl. Feed), die Geschichte eines Siebenbürger Juden (wohl angelehnt an die Geschichte ihres Vaters), der von Israel nach München zieht: traumatisiert und seine Familie traumatisierend. Mit viel traurigem Humor erzählt. Jetzt also mein zweites Buch der Autorin. Und eigentlich erzählt sie wirklich die ganze Geschichte "nochmal von vorne", mit anderen Schwerpunkten und mit leicht verändertem Personal. Aber im selben Stil: mit unendlich langen Parataxen, wieder und wieder angeschlossen durch "und". Was im Debütroman noch originell erschien und zu der Diktion des scheinbar mündlichen Erzählens durchaus passte, passt hier noch immer, aber es ermüdet. Wenn man "Otto" gelesen hat, kennt man die mäandernde Erzählweise und die lakonische Haltung der Ich-Erzählerin bereits. Durch die wiederholende Syntax geraten die Sätze ins Schwimmen. Immer wieder musste ich neu ansetzen, um den Faden nicht zu verlieren. Schade!Denn die Geschichte, die Dana von Suffrin hier erzählt, ist voll mit skurrilen, lustigen und traurigen Anekdoten. Es geht um die dysfunktionale Familie Jeruscher, ihren toxischen Alltag in München-Moosach und die Vergangenheit, die die Gegenwart durchsetzt. Die Ich-Erzählerin Rosa ist die jüngere der beiden Töchter. Sie muss nach dem Tod des Vaters die Wohnung ausräumen und mit ihrer früh aus der Familie verschwundenen Schwester in Kontakt treten. In ihrer Kindheit und Jugend leidet sie wie ihre Schwester unter den ewigen Streitereien der Eltern. Sie hätte so gerne ein harmonisches Familienleben. Der Vater war in Israel Chemiker, in Deutschland nur mehr Laborant. Ein Geizhals, der sich von Supermarktbrot mit Margarine ernährt und seine Teebeutel mehrfach benutzt. Die Mutter wollte eigentlich Geisteswissenschaftlerin werden, landet schließlich zwar an der Uni, aber im Sekretariat, und wird entlassen, als sie einen Angestellten als Eichmann beschimpft. Geld ist knapp. Die Mutter gibt es trotzdem gern aus, was unweigerlich zu Zwist führt. Schließlich verschwindet sie. Die Schwester (die im Roman blass bleibt) will sich dem Familienchaos entziehen, schafft es aber auch nicht.Eingerahmt wird die eigentlich traurige Geschichte der Familie von beinahe absurden historischen Begebenheiten, die den Ton des Romans setzen. Viel Münchner Lokalkolorit.
LovelyBooks-BewertungVon mimitati_555 am 18.07.2025
Als ihr Vater stirbt, versucht Rosa Jeruscher, ihre Schwester Nadja zu erreichen, zu der sie bereits dreimal den Kontakt abgebrochen hat. Die Kindheit der beiden Schwestern war überschattet durch Streitereien der Eltern, die nicht füreinander geschaffen waren, aber trotzdem geheiratet und zwei Kinder miteinander bekommen haben. Gezwungenermaßen kümmert sich Rosa um die Auflösung der Wohnung ihres Vaters, die einst die gemeinsame Wohnung  der deutsch-jüdischen Familie war und voller Erinnerungen steckt, die nicht zu den schönsten gehören in ihrem Leben, manche aber schon."Ich wette, dass kein Außenstehender erraten würde, dass sie irgendwann zusammengekommen sind, um Eltern zu werden, es gibt zwischen ihnen keine augenfällige Verbindung, es gibt einen hadernden, ungeschickten Mann und eine Frau mit trägem Spott in den Augen. Es gibt sonst nichts." (Seite 90)Nach den ersten drei Seiten war ich überzeugt davon, dass ich ein Highlight in den Händen halte. Nach den weiteren Seiten allerdings wich meine Begeisterung einer Ernüchterung und ich war kurz davor, das Buch abzubrechen. Zum Glück habe ich das nicht getan, denn ein wenig später war ich drin in der Geschichte eines dysfunktionalen Paares, das nie hätte zusammenkommen, geschweige denn Eltern werden dürfen. Schwierig fand ich es trotzdem bis zuletzt, denn Sätze wie Peitschenhiebe sind das eine, wenn diese aber verschachtelt über eine oder mehrere Seiten gehen, dann kann das schon mal anstrengend werden, weil man sich unglaublich konzentrieren muss, um nicht den Anschluss zu verlieren.Die Erzählung selbst aber unterhielt mich, die Eltern uneins, egal um welches Thema es geht, die Schwestern zwischen zwei Stühlen, sympathisierend mit einem Elternteil, was ihrer Beziehung zueinander nicht gerade förderlich war und ist. Auf den ersten Blick eine ganz normale Familie, aber wenn man hinter die Kulissen schaut, erschrickt man ob des schwelenden Zorns, der sich seinen Weg bannt und alles verschlingen will. Eine Bereicherung für jeden, der sich auf diese Tragödie einlassen möchte. Für mich war es ein durchwachsenes Erlebnis, das ich trotzdem nicht missen will.