Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon einige (K)ein-Romane von Ellen Berg gelesen, die Titelbilder und die Schrift des Titels haben Wiedererkennungswert. Zum Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, doch so viel: Es ist lockere, leichte Kost, die sich flüssig liest und so manchen Lacher mitbringt. Manche Sprüche waren für mich eher unterirdischer Natur, da suchte ich den zwischenmenschlichen Respekt. Die Sprache und Ausdrücke sind teilweise gewöhnungsbedürftig, auch als Mutter von Teenies waren mir nicht alle Begriffe geläufig. Was amüsant anfängt, Annes Mutter gibt bei der Goldenen Hochzeit ihre Trennung bekannt, wird zum Spießrutenlauf zwischen jung und alt, Eltern und Kindern jeglichen Alters, Anfeindungen, Beleidigungen, Verdächtigungen, von allem ist etwas dabei. Auch beste Freundinnen sind keine Unschuldslämmer und Ehegatten schon gar nicht. Ob nun die Alten oder die Jungen die Bösen oder eher die Guten sind, darüber lässt sich streiten; ich finde, man wirft nicht so ohne weiteres Jahrzehnte des Beisammenseins weg, egal, ob wirklich gemeinsam oder doch nur nebenher. Was sein muss, muss sein, dann aber bitte mit Aussprache untereinander und ohne Einmischung diverser Personen, die es besser zu wissen scheinen. Der Einblick ins vegane Restaurant hat ein bisschen Appetit auf gesundes Essen gemacht und eine Geldanlage muss nicht immer gleich beim Geldhai sein, der alles verschlingt. Es gibt auch seriöse Möglichkeiten. Ein bisschen Blauäugigkeit ist in Jünger geht immer dabei, ein bisschen Naivität, aber auch die Erkenntnis, dass der alte Trott entweder aufgearbeitet oder abgelegt werden sollte. Gute Leseunterhaltung, wenn auch manchmal ziemlich überzogen und vorhersehbar, langweilig wurde es keinesfalls. 3,5-4 Sterne für das neueste Berg-Werk, in dem sich wirklich jede/r an die eigene Nase fassen sollte, bevor man über andere urteilt, nur weil man selbst unzufrieden ist.