Emily Henry did it again!
Harriet und Wyn, das perfekte Paar. Oder besser gesagt: das Ex-Paar, das sich vor sechs Monaten getrennt hat und es keinem erzählt hat. Jetzt stehen sie da, gemeinsam im Ferienhaus ihrer Freundesgruppe in Maine. Eine letzte Woche, bevor die Hütte verkauft wird, bevor sich alles verändert. Und diese letzte Woche verbringen sie im selben Bett, als würden sie noch zusammen sein. Was als kleine Notlüge für den Gruppenzusammenhalt beginnt, wird zum emotionalen Ausnahmezustand. Alte Gefühle, unausgesprochene Wahrheiten, viel zu viele "Was wäre wenns" und mittendrin zwei Menschen, die sich vielleicht nie ganz verloren haben. ¿Emily Henry macht wieder das, was sie am besten kann: sie tarnt emotionale Tiefenschläge als Romcom und bevor du dich versiehst, liegst du heulend im Bett mit Markierungen auf jeder zweiten Seite. Der Stil ist leicht und humorvoll, aber darunter liegt so viel. So viele Fragen über Liebe, Freundschaft, Verlust, Erwartungen. Und sie schafft es, das alles zu transportieren, ohne dass es kitschig wird. Sondern ehrlich. Roh. Und manchmal verdammt schmerzhaft. ¿Das ist ein Buch über das Ende von etwas, das man nicht loslassen kann. Über Freundschaften, die mitwachsen müssen oder brechen. Über das Aushalten von Konflikten, das Verlernen von People Pleasing, das sich selbst wiederfinden, wenn man sich verloren hat, obwohl man "alles richtig" gemacht hat. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen - Happy Place vs. Real Life - hat mich komplett erwischt. Weil genau so fühlt es sich an, wenn man auf vergangene Liebe zurückblickt: Wie ein warmer Ort, der wehtut, weil man weiß, dass man ihn nicht mehr betreten kann. ¿¿Und ja, nix da happy: Ich hab so viel geweint. Also nicht nur so ein Tränchen, ich meine dieses "Ich spüre das in meinen Knochen"-Weinen. Weil Harriet mich an mich erinnert hat. An dieses ständige Funktionieren. An das "Ich will niemandem zur Last fallen". Und dann Wyn...der Typ, der sie so sehr liebt, aber selbst nicht gelernt hat, sich als genug zu sehen. Diese zwei haben mich zerrissen. In Flashbacks so verliebt, so verbunden, und in der Gegenwart so verletzlich, so unfähig, sich zu erreichen, obwohl sie sich sehen. Und dann diese kleinen Szenen... ICH BIN VERLIEBT. ¿"Du bist an allen meiner glücklichen Orte. Du bist dort, wohin mein Geist fliegt, wenn er beruhigt werden muss." Ich sag's wie's ist: That line broke me.Fazit: "Happy Place" ist nicht einfach eine süße Sommerlektüre. Es ist ein Buch über das, was bleibt, wenn Liebe scheitert. Und darüber, ob es vielleicht nicht am Gefühl liegt, sondern an all dem, was wir uns nicht trauen auszusprechen. Für mich: Jahreshighlight. ¿¿¿¿¿