Unverhofft kommt oft. Und so eine Chance darf man sich doch nicht entgehen lassen. Glaubt man den meisten Tech-Startups, geht es ja immer auch ein wenig um die Rettung der Welt, keine Frage. In echt legerer Umgebung, alle locker miteinander, befreundet, schlanke Strukturen und immer gut drauf. Nun ja, Erfolg, Börsengang, "Einhorn" werden und es dann "geschafft haben" mit einer eigenen Idee, das vielleicht auch, aber doch wirklich nur am Rande..... Also, Caitlin hasst zwar Turbulenzen, meist aber nur im Flugzeug und nicht im Leben und daher hat sie beherzt zugegriffen, als einer der neuen Stars Am Startup Himmel sie als Eventplanungs-Fachfrau dringend einzustellen gedachte. Und nun ist sie auf dem Weg, für "Aurora", das Startup von John Shiller, ein erstes großes Event in Florida zu gestalten. Für die Führung des Unternehmens. Doch, für Leser und Leserinnen wenig erstaunlich, geht es hinter den Kulissen und hinter den lockeren Fassaden der gewichtigen "Startupper" wenig freudig zu. Wer aber hätte gedacht, dass da nicht nur ein wenig Missmut herrscht, sondern gerade, bei all den lächelnden Gesichtern, die ganz harten Ellbogen ausgefahren werden und jemand unter den Versammelten gar ist, der auch vor Mord nicht zurückschrecken wird. Auf der anderen Seite, der rührige Chef ist ja dabei, eine erkleckliche Summe Geldes auf den Weg zu Aurora zu bringen und wo viel Geld im Spiel ist, sind die Interessen nicht wenige Mitwirkender ganz eindeutig gelagert. Wobei, soviel sei gesagt, der eigentliche Fall nicht die größte Stärke des Thrillers ist. Auch wenn die Klärung am Ende, natürlich, mit der ein oder anderen Überraschung verbunden sein wird. Was Rosenblum mit leichter Hand allerdings trefflich gelingt, die Tech-Szene erhellend in vielen kleinen Szenen zu entlarven. Mit ihrer Egozentrik, Arroganz, dem "was kostet die Welt" Auftreten und der ständigen Suche nach dem "Kick". "Drei. Zwei. Eins" und ab geht das Jet-Ski Rennen. Das, ganz im Bild bleibend und wie ein kleines Gleichnis der gesamten Szene, nicht besonders erfolgreich enden wird. "Nicht zu fassen, dass wir das überlebt haben"! Aber eben auch: "Dieses Rennen ist zwar nicht wie geplant gelaufen, aber es war einsam an das wir uns alle noch lange erinnern werden". Selbstkritik? Reflexion der eigenen Ziele und Methoden? Alles Fehlanzeige in teurer und, natürlich, überragend schöner Kulisse in gleißenden Licht Floridas. So dass, am Ende, was aber eigentlich das ganze Buch über im Raum steht, eindeutig geklärt ist: Der Schein mag noch so schön sein, das Sein dahinter ist oberflächlich, Geld-fixiert und ohne echte Substanz. Eine flüssige Lektüre mit leidlicher Spannung.