Katholizismus und Esoterik scheinen allenfalls feindliche Berührungen zu haben aber das Gegenteil trifft zu. In beiden Traditionen finden sich Stigmata, Neuoffenbarungen, Visionen, Magie" , spiritistische Kontakte . . .
Wir untersuchen, welche theologischen und soziologischen Konzepte dies möglich machen. Zentral ist eine poröse Transferzone zwischen orthodoxer Theologie und häretischen Vorstellungen. Ein Beispiel: Die Legitimationsstruktur von Schrift und Tradition ermöglichte die Integration von religiösen Praktiken, die nicht aus dem Christentum stammten oder rechtfertigte Offenbarungen neben der Bibel. Dadurch blieben Gruppen innerhalb der Kirche, die sich im Protestantismus oft separierten und wurden dadurch von der Forschung kaum wahrgenommen.
Dies bedeutet für die Religionswissenschaft, das stark protestantisch geprägte boundary-work zu Bestimmung der Grenze einer christlichen Orthodoxie zu revidieren und dabei die Rolle von spiritualistischen Theologien neu zu bestimmen. Der Katholizismus ist hier durch eine Grenzlandschaft gekennzeichnet, in der esoterische Vorstellungen flexibel adaptiert wurden und in der man oft auf die Definition einer präzisen, eliminatorischen Grenzlinie verzichtete.
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