Kurz zum InhaltMarlene Kern kommt nach Frankfurt und heuert in einer Immobilienfirma an. Schnell erfährt sie, dass zwei ihrer Vorgängerinnen auf rätselhafte Weise verschwunden sind, eine davon sogar bestialisch ermordet wurde. Dennoch stürzt sie sich nicht nur in die Arbeit, sondern beginnt auch mit Anja Malmann, der Vertretung des abwesenden Chefs so etwas, wie eine Freundschaft. Mehr oder weniger zufällig lernt sie außerhalb des Büros den tatsächlichen Boss der Firma, den smarten Clemens kennen, der ihr auch recht unverblümt den Hof macht. Unvermittelt gerät Marlene erst zwischen die Fronten des einstmals liierten Führungsduos und schließlich in ein stockfinsteres Verlies - zusammen mit einer Frauenleiche.Meine EinschätzungDass Franziska Franz ist eine routinierte Autorin ist, spürt man schnell. Der Plot ist konsequent, logisch aufgebaut und enthält im Grunde alles, was ein Krimi benötigt. Die Story entführt uns Leser*innen nicht nur in die kriminellste und gefährlichste Städte Deutschlands, sondern auch ins Milieu der Immobilienmaklerei, ein eher seltenes Umfeld für einen klassischen Krimi. Und das ist ¿Mainkurtod', ein klassischer ¿who done it' - Roman, der uns Leser*innen recht früh erfreulich viel Raum für Spekulationen lässt. Franziska Franz geizt dabei auch nicht mit erwünschten Zutaten wie Verwirrung, Beklemmung und hin und wieder auch ein wenig ekligem Grusel. Eine Prise Spannung zusätzlich wäre der Handlung nicht abträglich gewesen. Ein Sternchen Abzug gibt es von mir für die Sprache. Zuviel Pilcher, zu wenig Chris Carter. Zuviel Imperfekt in der direkten Rede, wo es (heutzutage) niemand mehr verwendet. Aber das gebe ich ab an die Abteilung Geschmackssache. ;-)Eine Anmerkung zum Schluss (und das laste ich nicht der Autorin an): Das Lektorat hätte durchaus noch ein Lektorat vertragen.