Tico ist ein angesagter Popstar, aber schwul und würde sich gerne outen. Sein Manager ist nicht sonderlich begeistert von der Idee. Dann erhält Tico auch noch eine niederschmetternde Diagnose, seine Welt gerät aus den Fugen. Und mittendrin in diesem Chaos trifft er auf den Krankenpfleger Tom, der sich direkt in Tico verliebt. Zusammen mit einer jungen Reporterin startet Tico eine Aidskampagne.
Ticos Welt scheint wieder in Ordnung zu kommen. Wäre da nicht ein Hotelangestellter, der Tico heimlich filmt. Außerdem muss Tico am eigenen Leib erleben, was Hass und Ausgrenzung bedeuten. Das steckt niemand so einfach weg. Und zu allem Überfluss wird er mit dem Video erpresst und als es dann an die Öffentlichkeit gelangt, befindet sich Ticos Karriere im freien Fall.
Dies ist mein erstes Buch der Autorin Frauke Burkhardt. Der Schreibstil ist angenehm locker, die Story selber ist spannend, emotional und actionreich, sodass man durch die Seiten nur so durchfliegt.
Tico war mir von Anfang an sympathisch, er hat kein einfaches Schicksal und trotzdem ist der Popstar, der die Massen rockt, nicht abgehoben, sondern bodenständig geblieben. Er ist offen und ehrlich - das hat mir echt gut gefallen. Ebenso wie sein nicht minder sympathischer Freund Tom, der von Anfang an von Ticos Diagnose weiß und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Er ist wie ein Fels an Ticos Seite und für mich ist er der eigentlich Star dieses Buches, denn trotz aller Widrigkeiten steht er immer zu Tico und lässt sich nicht unterkriegen.
Gemeinsam überstehen sie nicht vorhersehbare Schwierigkeiten, sehen sich aber auch Anfeindungen, Ausgrenzungen und Hasstiraden gegenüber, die sich für mich leider sehr real darstellen.
Die junge Reporterin Sarah hadert mit einem schweren Schicksalsschlag und als wäre das nicht genug, muss sie beruflich einiges einstecken, nachdem das Video mit Tico an die Öffentlichkeit gelangt ist. In dieser schwierigen Zeit findet sie in Tico immer mehr einen Freund, was ich zu Beginn des Buchs so nicht erwartet hatte.
"Jung, verliebt, im Rampenlicht" hat mich fasziniert, die Wendungen waren nicht wirklich vorhersehbar und wenn ich dachte, nun ist es aber genug, hat die Autorin noch eins draufgesetzt.
Als Leser hat man hautnah miterlebt, wie schwulenfeindlich manche Menschen leider immer noch sind und mit dem Thema Aids können auch nicht immer alle normal umgehen.
Einen Kritikpunkt habe ich dann doch: Tico ist ein gebürtiger Engländer, der zwar deutsch spricht, aber eben noch nicht perfekt. Anfangs fand ich diese verdrehten Sätze durchaus goldig, aber im Laufe des Buchs wurde es dann doch etwas anstrengend zu lesen, weshalb ich hier einen halben Punkt abziehe.
Fazit: Von mir gibt's verdiente 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung. Einfach in Ticos Welt abtauchen und die kurzweilige Story genießen