Henna Pedersen öffnet am 24.12. die Tür ihres Wohnhauses. Sie und ihre Kinder erwarten den Weihnachtsmann. Doch dieser bringt ihr keine Geschenke, sondern den Tod. Der Hauptverdächtige ist schnell ihr Mann, Fußballprofi Måns Sandin. An anderer Stelle, wenige Tage später, findet ein Mann nach einer erfolgreich gesetzten Pferdewette seinen Tod auf dem Parkplatz vor der Rennbahn.Die Fälle lösen soll der eben erst aus Stockholm aufs schwedische Land zurückgekehrte Kommissar Johan Rokka, zusammen mit Streifenpolizist Pelle Almen und den Kriminaltechnikern Janna und Hjalmar. Rokka kennt den Verdächtigen und zahlreiche weitere Personen des Plots aus seiner Jugend und dem Fußballteam, in dem sie alle spielten.Am Anfang hatte ich ein gutes Gefühl. Das Buch las sich recht flüssig, man war schnell im Fall, der Ermittler wirkte auch ganz vielversprechend und mein Interesse war geweckt. Es folgt auch schnell noch ein Parallelstrang mit einem jungen Paar mit Beziehungsproblemen, von dem zunächst unklar ist, in welcher Beziehung sie zu den Geschehnissen stehen.Doch dann verliert sich die Autorin leider schnell in zu vielen Details zu vieler verschiedener Protagonisten und verliert dabei das große Ganze aus den Augen. Es gibt ein paar Szenen Rokkas in Florenz, um des Opfers Vergangenheit besser zu verstehen, dann gibt es Einblicke in Jannas Leben, die auch irgendwie mit dem Opfer zu tun zu haben scheint. Die weibliche Hälfte des jungen Paares, Evelina, wird zu einer zentralen Figur, weil sie widerum mit Måns eine Vergangenheit teilt. Und irgendwo zwischendrin hockt der Mörder, der so unscheinbar eingeflochten ist, dass ich, E-Book sei Dank, den Namen erst nochmal in die Suchmaske eingeben musste und die Szenen in denen er erwähnt wird nochmal gelesen habe, um ihn überhaupt klar auf dem Schirm zu haben.Mordopfer Nummer 2 hätte es meines Erachtens überhaupt nicht gebraucht, weil es dem Buch keinen Mehrwert gab. Es war ein Nebenschauplatz ohne konkrete Logik.Traurig und tiefgründig sind die als Briefform jedem Kapitel vorangestellten Nachrichten Hennas an ihren Bruder, in denen es um ihre tragische gemeinsame Kindheit geht.Und der Titel - vom dem erfährt man zwar ganz klar, wer oder was gemeint ist, aber auch hier wurde auf einen Nebenschauplatz zurückgegriffen und man fragt sich beim Lesen, warum genau das dem Buch seinen Namen geben durfte. Also eine ganze Menge Nebensächlichkeiten die eigentlich vom Hauptplot ablenken und insgesamt leider keinen nervenaufreibenden Krimi ergaben.Okay, aber nicht mehr als 3 Sterne.