Der Dollar-Imperialismus des 21. Jahrhunderts - oder:
Die westliche Wertegemeinschaft in Aktion
Die Partnerländer des sogenannten Westens haben sich einer alles bestimmenden ökonomischen Staatsräson verschrieben: dem private Eigentum und seiner Vermehrung. Der Erwerb von Dollars resp. Euros oder verwandtem Geld, näher: dessen erfolgreiche Verwendung als Kapital, ist das gesellschaftliche Lebensmittel, die allgemeine, unerbittlich geltende gesellschaftliche Lebensbedingung, also der die Gesellschaft beherrschende Lebenszweck.
Zur Staatsräson der Mitglieder des sogenannten Westens gehört deren Selbstverpflichtung, weltweit für Respekt vor der Freiheit des Gelderwerbs und seines Gebrauchs als Kapital einzutreten. Das Geld, um das die Menschheit frei konkurrieren und um dessen solide Vermehrung sie sich damit verdient machen soll, steuern die hoheitlichen Geldschöpfer dieser Länder resp. deren Kreditinstitute auch gleich bei. Der Führungsmacht USA kommt dabei unbestritten eine maßgebliche Rolle zu. Sie lässt ihr nationales Geld und ihre nationalen Schulden in der ganzen Welt als Kredit und Finanzmittel zirkulieren und durch Privateigentümer wie durch Staaten als Geschäftsmittel benutzen.
Die weltweite Konkurrenz der Nationen hat Konsequenzen: Der Einsatz der Völker und der Reichtümer der Nationen für einen ordentlichen Konkurrenzkampf der Kapitalisten führt nicht nur unter den ökonomischen Weltmarktagenten zu gewissen Unterschieden beim Gelingen ihrer Geschäfte und insgesamt immer wieder in Krisen ihres Geldwachstums überhaupt. Auch die Vorteilsrechnungen etlicher Staaten gehen nicht auf. Sie werden mit den Notwendigkeiten, die der globale Dollar- und Euro-Kapitalismus für die Bewirtschaftung ihres Landes und für die Ausstattung ihrer Macht mit sich bringt, einfach nicht fertig. Viele sehen sich geschädigt, manche ruiniert. Ihre Brauchbarkeit fürs Weltgeschäft lässt immer mehr zu wünschen übrig. Und manche Regierung sieht sich sogar genötigt, ihr Land weiterer tendenziell ruinöser Benutzung durchs internationale Kapital zu entziehen und am Ende sogar gegen den Kanon verbindlicher Werte zu verstoßen, den die Aktivisten der weltweiten Konkurrenzordnung ihnen vorgegeben haben.
Der im laufenden Weltgeschäft praktisch wahrgemachten Verfügung der USA, dass der Wert ihres Geldes unterschiedslos weltweit gilt und dass Privateigentümer und Staaten in aller Welt ihrem Kredit vertrauen dürfen, steht der Anspruch der großen Dollar-Macht gegenüber, einzelne Nationen und deren Geldbesitzer vom diskriminierungsfreien Gang des Weltgeschäfts auszuschließen, die garantierte Freiheit des Eigentums, sich weltweit zu betätigen, also im gegebenen Fall auch einzuschränken. Dann wird der freie Weltmarkt, die mit ihm eingegangene geschäftliche Abhängigkeit ganzer Nationen von Dollar- und Euro-Geschäften und damit von deren politischen Oberorganisatoren, zur Waffe, die gegen Eigenmächtigkeiten ökonomisch geschädigter Nationen, gegen unliebsame Machtambitionen, aber auch gegen politisch störende Geschäfte innerhalb der westlichen Bündnispartner selber von den USA in Anschlag gebracht wird.
Für Gemeinsamkeit und Konkurrenz der führenden Weltwirtschaftsnationen bei der Organisation des freien Weltmarktgeschäfts wie umgekehrt für politische Eingriffe in dieses Geschäft und dessen Instrumentalisierung als politischer Waffe in der Mächtekonkurrenz bietet die westliche Wertegemeinschaft, insbesondere deren Führungsmacht USA aktuell reichlich Anschauungsmaterial. Dazu im GegenStandpunkt die aktuellen Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Der Dollar-Imperialismus des 21. Jahrhunderts oder:
Die westliche Wertegemeinschaft in Aktion
Argentinien vs. Geierfonds
Ein Dokument der imperialistischen Qualität des grenzüberschreitenden Geschäfts mit Kredit
Das Regime des internationalen Finanzkapitals und seine Widersprüche
Der Fall Argentinien
Die souveränen Bestrebungen Argentiniens, seine Subsumtion unter das Regime des internationalen Finanzkapitals zu meistern
Klage und Gerichtsurteil: Subsumtion argentinischer Verhandlungserfolge unters Prinzip
Ein imperialistisches Verhältnis in den Händen eines New Yorker Bezirksrichters
Der Konter der argentinischen Regierung
Das Verfahren Yukos vs. Russia: Der Schiedshof in Den Haag versieht das Urteil Unrechtsstaat mit einem Preis von 50 Mrd. Dollar
Ein Stück Weltordnung in Sachen Energiemarkt
Der rechtliche Maßstab, den das Gericht in Den Haag gegen den russischen Staat in Anschlag bringt: die Energiecharta
Der Fall Yukos: Kapitalbildung per Zerschlagung der Sowjetwirtschaft
Putin zerschlägt Yukos
Das westliche Ausland urteilt über den Fall: das marktwirtschaftlich-menschenrechtliche Verbrechen der Putin-Herrschaft
Die Kläger: ein Finanzkapital der besonderen Art
Das Urteil des Schiedsgerichts: Eigentum steht über Souveränität
Die Pfändung russischen Auslandsvermögens
Die Bestrafung einer französischen Großbank
Die USA statuieren ein Exempel ihrer politischen Hoheit über den privaten kapitalistischen Geschäftsverkehr
I. Von den Freiheiten des Geschäfts und denen der Instanz, die über es Aufsicht führt
II. Dollarimperialismus` die Währung als Waffe zur Durchsetzung des Rechts ihres Emittenten
III. Zerknirschte Eingeständnisse der Lage im imperialistischen Kräfteverhältnis
Wirtschaftskrieg gegen ein Russland, das sich aus seinem nahen Ausland nicht verdrängen lässt
Die zweifelhafte Waffe Exportverbot
Die Universalwaffe Finanzboykott
Russland wehrt sich
Die russische Gegenwehr stellt die Sanktionsmächte vor den Widerspruch der Benutzung der Wirtschaft als politische Waffe
Mit TTIP zur Wirtschafts-NATO
Dollar-Imperialismus und Euro-Binnenmarkt gemeinsam unüberwindlich
Ein Freihandelsabkommen wie kein anderes
Staatlicher Regelungsbedarf für einen Super-Wirtschaftsraum neuen Formats
Der transatlantische Konsens und seine sachliche Grundlage: Erfolg
Der transatlantische Dissens und sein Grund: Unterschied und Gegensatz zwischen dem Standpunkt der Führung und dem Anspruch auf Gleichrangigkeit
Die ökonomische Hauptsache, von der TTIP abstrahiert: das Geld
Was Sache, aber nicht Thema ist: Ein sehr abstrakter Machtkampf
Was dann doch Thema ist: Ein neues Regime für den Weltkapitalismus
Die unerledigte Frage nach dem Subjekt der weltwirtschaftlichen Richtlinienkompetenz
Das Europaparlament, seine Spitzenkandidaten und der europäische Supranationalismus
Ideelle und praktische Beiträge zur politischen Willensbildung Europas
Das Europaparlament die widersprüchliche Heimstatt des ideellen Supranationalismus
Die Parteien Teilhaber, realpolitische Verwalter und Gegner der europäischen Supernation
Der Europäische Rat und sein praktischer Supranationalismus
Gaza-Krieg 2014
Israels Kampf um die Einstaatenlösung
1. Der Krieg der Hamas: möchtegern-staatlicher Terrorfür ein zu gründendes Palästina
2. Israel staatlicher Terror für eine vollendete Jüdische Heimstatt ohne Palästinenser
3. Moralische Stellvertreterkriege im teilweise befreundeten Ausland
Chronik kein Kommentar!
(1) Die Kaufkraft der Lohnminute oder:
die volkswirtschaftsgelehrte Verwandlung von Ausschluss in Teilhabe
(2) Bund Deutscher Tafeln:
Ein Lückenbüßer beschwert sich über seine Funktion
(3) Chattanooga
ein amerikanischer Kampf um Gewerkschaftsvertretung bei VW
(4) Die Erbschaftssteuer für Firmenerben vor dem BVerfG:
Gesetzliche Unterscheidungsprobleme bei der Bereicherung von Todes wegen
(5) Politische Ansprachen und Interpretationen zum hundertjährigen Jubiläum des Ersten Weltkriegs:
Zukunftsweisende Erinnerungen an sinnlose Völkerschlachten
(6) Osterspaziergang.
. reloaded 2014