Die vier Freundinnen Johanna, Annabell, Sonja und Iris kennen sich seit dem Kindergarten. Gerade haben sie Abitur gemacht und verbringen einen letzten gemeinsamen Urlaub in Italien, bevor jede ihr Studium beginnen wird. Der Campingplatz ist heruntergekommen, doch das tut ihrer Ausgelassenheit keinen Abbruch. Sie lernen drei junge Männer kennen, und auch die Hormone geraten in Aufruhr. Bis ein schrecklicher Unfall passiert ....
Das Buch ist abwechselnd in der Vergangenheit und in der Gegenwart geschrieben. Man erfährt, wie die Freundinnen heute leben, was aus ihnen geworden ist, mit Ausnahme von Annabell. Dies erweckt Spannung und macht recht neugierig. Was ist aus ihr geworden?
Die Szenen, die vor 15 Jahren spielen, sind alle unbeschwert und geben die ausgelassene Urlaubsstimmung der jungen Mädchen wieder. Die Freundinnen werden alle sehr lebendig und authentisch dargestellt, jede hat ihre Eigenheiten.
Da ist Johanna, die auf der einen Seite sehr bestimmend und exzentrisch ist, auf der anderen Seite sehr kreativ. Sonja hatte schon als Jugendliche klare Ziele und wollte Anwältin werden. Iris ist die jüngste und zarteste, ihre Eltern hatten ihr eigentlich gar nicht erlaubt, mit den anderen zu verreisen. Ihr Leben verlief nicht so wie geplant, die Reise nach Italien sorgte für umfangreiche Umwälzungen. Dann ist da noch Annabell, die den Traum hatte, Ballerina zu werden, der aufgrund der Ereignisse auf dem Campingplatz jedoch auf dramatische Weise platzte.
Das Buch veranschaulicht einfühlsam, wie ein einziges Ereignis das Leben nicht nur eines Menschen umkrempeln kann
Noch Jahre später leiden die Freundinnen unter damals. Vor allem Johanna kommt nicht mit dem Erlebten klar und führt seitdem ein verzweifeltes Dasein. Zum ersten Mal seit 15 Jahren möchte sie sich jedoch der Vergangenheit stellen und zu ihrer Schuld stehen, die sie sich vermeintlich aufgeladen hat.
Das Buch ist eine sehr schöne Geschichte über tiefe Freundschaft und Schuldgefühle. Es gibt viele dramatische und traurige Stellen, trotzdem vermittelt das Buch Hoffnung und Zuversicht.
Die Sprache ist sehr einfach gehalten, außerdem erschienen mir die sich wiederholenden Szenen der vielen Zankereien auf dem Campingplatz als etwas langatmig. Von diesen kleinen Kritikpunkten abgesehen habe ich das Buch jedoch sehr genossen.