Grit Poppes gefeierter Jugendroman Verraten. Ost-Berlin 1986, wenige Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer: Nach dem Tod seiner Mutter sperrt man Sebastian in das Jugendheim Bad Freienwalde, das einem Gefängnis gleicht. Ausgerechnet sein Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat, holt ihn dort raus. Doch dann taucht ein Mann in Sebastians Schule auf. Der Fremde ist ein Mitarbeiter der Stasi, der Geheimpolizei der DDR. Er behauptet, sein Vater sei ein Staatsfeind und fordert Sebastian auf, für ihn zu arbeiten. Sebastian hat keine Wahl. Entweder er bespitzelt seinen Vater oder er riskiert, dass die Stasi auch ihn in die Mangel nimmt, ihn zurück ins Heim schickt - und womöglich Katja findet. Katja, in die sich Sebastian ein bisschen verliebt hat und die er versteckt hält, weil sie aus einem Jugendwerkhof geflüchtet ist. Wenn sie auffliegt, ist auch er geliefert.
Nach Weggesperrt schreibt Grit Poppe erneut über Jugend und Umerziehung in der DDR.
- Authentischer, packender Roman über ein fast vergessenes Kapitel der DDR-Geschichte - eindrücklich, schonungslos und informativ. - Hinten im Buch findest du Auszüge aus original Stasi-Akten und ein Zeitzeugen-Interview, das unter die Haut geht. - Verraten wurde 2021 mit dem Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und war im gleichen Jahr für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. - Als Schullektüre ab Klasse 8 empfohlen. - Auch von der Presse gefeiert: großartig geschrieben.
Grit Poppe wurde 1964 in Boltenhagen an der Ostsee geboren. Sie studierte am Literaturinstitut in Leipzig. Von 1989 bis 1992 engagierte sie sich in der Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt". Heute schreibt sie Bücher für Kinder und Jugendliche. Für ihren ersten Jugendroman "Weggesperrt", der 2009 im Dressler Verlag erschien, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendliteratur". Grit Poppe lebt mit ihrer Familie in Potsdam.
Unglaublich gutes Buch. Das Ende hab ich nicht verstanden...
LovelyBooks-BewertungVon ElliPam 01.01.2022
Die Geschichte zweier Jugendlicher, die aus einem Jugendwerkhof kommen - Sebastian wird von seinem ihm bis dato unbekannten Vater abgeholt, Katja bricht aus und versteckt sich im Auto von S.Beide kommen sich näher, freunden sich an und während S. zur Schule geht und versucht, sich im neuen Leben zurecht zu finden, muss sich Katja auf dem Dachboden verstecken. Die Stasi wird auf Sebastian aufmerksam und die Probleme vergrößern sich. Wichtige Themen sind Freundschaft, Vertrauen und Familienbande, aber auch die problematische Lebensrealität für junge Menschen jenseits der Norm in der DDR.Das Buch ist auf alle Fälle eine Lektüre, die junge Menschen mitnehmen kann, ihnen einen Ausschnitt aus der nahen Vergangenheit zeigt, die zeitlich gesehen nicht weit entfernt ist, aber dennoch extrem fremd und schockierend auf sie wirken wird. Einen Einblick in diese Zeit zu bekommen, kann mit dieser Lektüre auf eine geschickte Art geleistet werden. Die Geschichte von Sebastian und Katja ist sehr spannend, beide erleben unterschiedliche Bedrohungen und müssen sich der Gefahr stellen. Ihr Verhalten regt zum Nachdenken an, nicht immer handeln die beiden nachvollziehbar, klug oder vorausschauend und darüber können Diskussionen entstehen - wie hätte ich reagiert? Auf was hätte ich mich eingelassen? Inwieweit bin ich nur an meinem eigenen Glück, meinem Vorteil interessiert?Es geht um zeitlose Themen, die in einer bestimmten zeitlichen Situation eingebettet werden: Verantwortung, ethische Werte wie gut und böse, richtig und falsch, Freundschaft und erste Liebe und diese Themen können zum einen bestens unterhalten und zum anderen sicherlich auch zum Nachdenken und Überprüfen der eigenen Rolle und des eigenen Verhaltens anregen.Eine Leseempfehlung besonders für Jugendliche, die sich für Politik und die Zeit des geteilten Deutschlands interessieren und auch als Klassenlektüre hervorragend geeignet.