Dieses Buch untersucht, wie Mustafa Kemal Atatürk persönlich zum Islam stand und welche Rolle er der Religion im politischen und gesellschaftlichen Gefüge zuschrieb. Die Analyse beruht nicht auf Meinungen, sondern auf überprüfbaren Quellen: Reden, Notizen, Protokollen und Zeitzeugenberichten. Im Fokus steht die Rekonstruktion einer religiösen Haltung, die in der öffentlichen Wahrnehmung häufig verzerrt oder ideologisch überformt wurde.
Es wird deutlich: Atatürk war weder ein Gegner des Islams noch ein religionsferner Technokrat, sondern ein Staatsmann, der Religion als private und ethisch motivierte Angelegenheit begriff. Seine Ablehnung galt nicht dem Glauben selbst, sondern dessen Missbrauch durch Aberglauben, Fanatismus und politische Interessen.
Die Darstellung folgt einer historisch-hermeneutischen Methode: Atatürks Aussagen werden im jeweiligen historischen Kontext interpretiert und durch überprüfbare Quellen abgesichert. Wer Atatürk verstehen will, muss seine Worte im Original, seine politischen Entscheidungen im Gesamtzusammenhang und seine religiösen Bezüge im Licht seiner Zeit analysieren.
Dieses Buch richtet sich an Leserinnen und Leser, die sich nicht mit Parolen oder Vorurteilen begnügen, sondern auf der Grundlage von Quellen, Logik und historischen Fakten zu einem eigenständigen Urteil gelangen wollen. Es ist ein Beitrag zur Aufklärung, zur sachlichen Differenzierung - und zur Auseinandersetzung mit einer der verzerrtesten Persönlichkeiten der modernen Geschichte.