Ungewöhnlich, psychologisch klug, aber emotional distanziert. Zwei verlorene Seelen auf der Suche nach Halt ¿ erzählt von einer Katze.
Am Anfang hatte ich große Schwierigkeiten mit diesem Buch. Ich fand den Kater, der alles erzählt, einfach nur nervig - sein Gerede wirkte frech, überheblich und fast kindisch. Ich kam mit ihm überhaupt nicht klar. Erst später habe ich verstanden, dass genau das gewollt ist: seine Sicht soll irritieren, provozieren und auf eine eigene Weise ehrlich sein.Im Mittelpunkt stehen Frankie und Gold - zwei Seelen, die sich brauchen, ohne es wirklich zu begreifen. Zwischen Schmerz, Sehnsucht und psychischer Instabilität entsteht eine seltsame Verbindung, die weder romantisch noch heilend ist, aber echt. Themen wie Suizid, Einsamkeit und seelische Krankheit werden sensibel, aber mit einer gewissen Distanz behandelt.Das Buch hat mich weniger berührt als beschäftigt. Es fordert, statt zu fühlen - und bleibt dadurch eher im Kopf als im Herzen. Das offene Ende passt zu dieser Unruhe: Wir wissen nicht, ob Gold in der "Klapse" jemals Heilung findet, doch vielleicht soll genau das offenbleiben - weil manche Dinge nicht heilbar sind.Frankie ist eigen, anstrengend und klug. Kein Buch für jeden, aber eines, das man nicht so schnell vergisst.